Der Tagesspiegel: Eisenbahner lehnen Nullrunde ab Transnet: Lohntarifrunde läuft unabhängig von Beschäftigungspakt
Berlin (ots)
Die Eisenbahner wollen bei den Tarifverhandlungen Ende Februar Lohnzuschläge fordern. Eine Nullrunde wird es mit uns nicht geben auf keinen Fall, sagte Alexander Kirchner, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Transnet, dem Tagesspiegel am Sonntag. Die Beschäftigten der Bahn dürften nicht von der allgemeinen Lohnentwicklung in Deutschland abgekoppelt werden. Die Forderung sei unabhängig von dem Beschäftigungssicherungspakt zu sehen, den die Gewerkschaften mit der Deutschen Bahn im Dezember grundsätzlich vereinbart haben, sagte Kirchner. Kernpunkte des Pakts, der bis 2010 gelten soll, sind eine Senkung der Arbeitskosten um 5,5 Prozent und ein weitgehender Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Endgültig besiegelt werden soll der Beschäftigungspakt am 15. Februar. Bis dahin führt Transnet regionale Veranstaltungen für Beschäftigte der Bahn und ihrer Tochtergesellschaften durch. Auf den Versammlungen würde über den Pakt abgestimmt, sagte Kirchner. Auf den bisher durchgeführten 51 Treffen habe es nur drei gegeben, bei der die Mehrheit klar gegen die Bedingungen des Beschäftigungspakts war, sagte der für die Tarife zuständige Transnet-Vorstand. Kirchner betonte, dass die Einschnitte durch den Beschäftigungspakt bis 2010 befristet seien. Außerdem ändert sich an den Tabellenentgelten nichts, sagte er. Um die gehe es in den Lohntarifverhandlungen, die Ende Februar aufgenommen werden sollen. Der entsprechende Tarifvertrag sei fristgerecht gekündigt worden. Die Tabellenentgelte müssten erhöht werden. Die Eisenbahner verdienen heute schon nicht viel. Sie können sich nicht beides leisten, die Senkungen durch den Beschäftigungspakt und eine Nullrunde, sagte Kirchner. Sonst würden die Eisenbahner langfristig bei den Löhnen noch weiter zurückfallen. Die Lage bei der Bahn sei vollkommen anders als etwa bei den deutschen Automobilkonzernen, sagte Kirchner. Die konkrete Lohnforderung wird Mitte Februar von der Tarifkommission der Gewerkschaft festgelegt.
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