Der Tagesspiegel: Bauwirtschaft: Streichung der Eigenheimzulage nur unter Bedingungen Verband fordert umfassende Steuerreform
Berlin (ots)
Die Bauwirtschaft in Deutschland ist bereit, einer Streichung der Eigenheimzulage zuzustimmen allerdings unter Bedingungen. "Wenn es eine umfassende Steuerreform gibt, dann werden wir uns auch bei der Eigenheimzulage nicht verschließen", sagte die Sprecherin des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Ilona Klein, dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Es komme auf das Gesamtkonzept an. Sollte es aber keine Impulse etwa für zusätzliche Investionen geben, dann fielen bei Abschaffung der Eigenheimzulage etwa 120000 Arbeitsplätze weg. "Und das ist noch niedrig angesetzt", sagte Klein.
Auch aus der FDP wurde Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Ich wehre mich nicht prinzipiell gegen Veränderungen bei der Eigenheimzulage", sagte der Bauexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Horst Friedrich, dem "Tagesspiegel". "Die Zulage darf aber nicht zum Bauernopfer für die Bildung werden", sagte er. Man könne nicht die Bildung besser finanzieren und gleichzeitig neue Probleme schaffen. Außerdem sei zurzeit der Eigenheimbau das einzige Geschäft, das bei der Bauwirtschaft in Deutschland noch vergleichsweise gut laufe, während etwa die öffentlichen Investitionen zurückgingen und auch kaum ein Investor noch sein Geld in Mietwohnungen stecke.
Die Bauwirtschaft wiederum zeigte sich skeptisch, dass die Ausfälle durch die Eigenheimzulage durch Investitionsprogramme aufgefangen werden könnten. "Beim Bau von Eigenheimen geht es vor allem um heimische Arbeitsplätze", sagte Zentralverbandssprecherin Klein. Bei Großprojekten wie dem Autobahnbau würden aber im Gegenzug kaum heimische Arbeitskräfte einen neuen Job finden. "Wir wissen alle, dass dort vor allem ausländische Kolonnen zum Einsatz kommen", sagte Klein.
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