Der Tagesspiegel: Zum 1. Mai hat der "Tagesspiegel am Sonntag" Prominente zur Zukunft der deutschen Gewerkschaften befragt:
Berlin (ots)
Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin: "Wer sonst sollte die Interessen der abhängig Beschäftigten vertreten? Wir haben eine funktionierende Tarifautonomie, das ist eine wichtige Säule unseres Wohlstands. Natürlich müssen sich auch die Gewerkschaften an ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen anpassen. Vernünftige Gewerkschaften tun das auch."
Dieter Brucklacher, Präsident des deutschen Maschinenbaus: Natürlich brauchen wir Gewerkschaften. Aber nicht als Klassenkampforganisation, sondern als Partner, mit denen wir Antworten auf konkrete Probleme finden können. Dazu gehört für mich nach wie vor der Flächentarifvertrag. Der schafft ein berechenbares Umfeld und trägt erheblich zum Betriebsfrieden bei. Heute geht es aber darum, den Betrieben ein hohes Maß an Flexibilität und Eigenverantwortung zu lassen. Das muss sich mehr in den Tarifverträgen niederschlagen."
Hannes Wader, Liedermacher In einer Zeit, in der die Gewinne explodieren und die Unternehmen das zum Anlass nehmen, Millionen ins Elend zu stürzen, sind die Gewerkschaften wichtiger denn je. Leider sind sie heute besonders schwach, während der Kapitalismus an zerstörerischer Macht gewonnen hat. Die Gewerkschaften sind die einzige Kraft, die arbeitende Menschen noch haben, um ihre existenziellen Interessen durchzusetzen oder ihnen wenigstens Gehör zu verschaffen."
Karl-Josef Laumann, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion Für die Lebenssituation ihrer Klientel haben die Gewerkschaften in der Vergangenheit Großartiges geleistet. In der Zukunft müssen sie zu dem Pragmatismus und der Flexibilität, die sie vor Ort, in den Betrieben zeigen, sich auch in der politischen Diskussion bekennen."
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