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Der Tagesspiegel: Sachverständigenrat bekräftigt Wachstumsprognose von einem Prozent

Berlin (ots)

Berlin. Nach dem überraschend starken
Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal hat der Sachverständigenrat
seine Prognose für dieses Jahr bekräftigt. "Für das gesamte Jahr
halte ich an der Einschätzung mit einem realen Wirtschaftswachstum in
der Größenordnung von einem Prozent fest", sagte Bert Rürup,
Vorsitzender der "Fünf Weisen", dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe).
Angesichts der Schätzfehler in jeder Prognose betrage das Band der
Erwartungen allerdings 0,7 bis 1,1 Prozent. Der Absturz in eine
Rezession stehe nicht bevor. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird
sich laut Rürup in der zweiten Jahreshälfte entspannen, die Zahl der
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze aber dennoch um 130000
zurückgehen. "2006 sollte es wieder einen Zuwachs geben", versicherte
Rürup.
"Die guten Nachrichten könnten die Unternehmen dazu bewegen, neue
Arbeitsplätze zu schaffen", sagte Udo Ludwig, Konjunkturchef des
Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Die Schere zwischen
alten und neuen Bundesländern beim Wachstum werde sich überdies im
Jahresverlauf schließen. Auch Michael Heise, Chefökonom der Allianz,
hegt Hoffnung auf bessere Stimmung und eine bessere Binnenkonjunktur.
"Die Unternehmen werden angesichts hoher Sachkapitalrenditen und
niedriger Kreditzinsen im Laufe des Jahres Investitionen nachholen
und für eine beschleunigte Nachfrage sorgen", sagte er. Der deutschen
Wirtschaft gehe es nicht so schlecht wie immer behauptet.
Zweifel an den Konjunkturdaten äußerte dagegen das arbeitgebernahe
Institut der deutschen Wirtschaft (IW). "Es könnte sein, dass das
Statistische Bundesamt seine Daten noch einmal korrigieren muss",
sagte IW-Direktor Michael Hüther. Bislang verfügten die Statistiker
nur über ein Drittel der zur Berechnung des BIP notwendigen Daten,
der Rest beruhe auf Schätzungen. Das starke Wachstum im ersten
Quartal "passt überhaupt nicht zu den Stimmungsindikatoren der
vergangenen Monate, die durch die Bank schlecht waren", sagte er. Für
gefährlich halte er die große Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft
vom Export. "Wenn die Dynamik in den USA zurückgeht, wird auch der
Welthandel an Schwung verlieren - und damit die deutschen Ausfuhren."
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftsredaktion,
Tel. 030-26009260.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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