Der Tagesspiegel: "Der Tagesspiegel Berlin" meint zu Angela Merkel:
Berlin (ots)
Von Angela Merkel möchte man, nicht nur in den neuen Bundesländern, als deren Schwester sie betrachtet wird, Solidarität gepaart mit Visionen, Tatkraft in Tateinheit mit Großzügigkeit. Herz statt Hartz wollen die Menschen drinnen im Lande, die sich 1989 über Nacht um zwanzig Millionen vermehrt haben. Doch eben darum, weil das Adoptieren von zwanzig Millionen Neuankömmlingen teuer ist und bleibt, weil die Relikte eines Planwirtschaftsstaates ihre volle Transformation zur Marktwirtschaft noch lange nicht vollends hinter sich haben, würde auf Merkel der Ärger so unweigerlich zukommen wie der Winter auf uns alle. Herz statt Hartz wird sich eine neue Regierung nicht leisten können, Ost hin, Frau her. Nötig wären ja Reformen, die wirtschaftlich amerikanisch-liberal, bildungspolitisch aber eher schwedisch-sozialdemokratisch angelegt sein müssten: eine Art großer Koalition innerhalb einer Partei. Das Gezerre um diese Ziele wird dann auch innerparteilich stattfinden, wo sich eine Kanzlerin gegen eine Herrenriege behaupten muss.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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