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Der Tagesspiegel: Chef des Sachverständigenrats erwartet 2005 Defizit bei gesetzlicher Krankenversicherung

Berlin (ots)

Eberhard Wille, Vorsitzender des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im
Gesundheitswesen, rechnet 2005 wie die Krankenkassen mit einem
Finanzloch in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). „Ich
erwarte ein Defizit", sagte Wille dem "Tagesspiegel"
(Mittwochsausgabe). "Aber es wird nach meiner Einschätzung weniger
hoch sein als die von den Kassen prognostizierten vier Milliarden
Euro.“ Als Grund nannte der Gesundheitsökonom die Wachstumsschwäche
der beitragspflichtigen Einnahmen infolge der wirtschaftlichen
Entwicklung sowie einen Anstieg der Arzneimittelkosten. Dennoch
erwartet Wille zum Jahresende stabile Beitragssätze.
Um diese auch mittelfristig zu halten, brauche die GKV aber
schnell eine Finanzreform, sagte Wille. Sollte die Einführung eines
Prämienmodells – mit der Trennung von Gesundheits- und Lohnkosten–
nach einem möglichen Regierungswechsel im Herbst politisch nicht
durchsetzbar sein, forderte er einen Kompromiss: Private Unfälle
müssten aus dem Leistungskatalog der GKV herausgenommen und privat
abgesichert werden. Zudem müsse die Beitragsbemessungsgrundlage um
Zinsen, Pachten und Mieten erweitert werden, forderte Wille. „Das
könnte die Beiträge um 1,3 Prozentpunkte absenken und die gesetzliche
Krankenversicherung über die nächsten zwei bis drei Jahre retten.“
Inhaltliche Nachfragen bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Tel. 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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