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Der Tagesspiegel: Experten rechnen mit steigenden Heizölpreisen - Verbraucher geraten in Zugzwang

Berlin (ots)

Der hohe Ölpreis an den internationalen Börsen
lässt den Verbrauchern langsam keinen Spielraum mehr, mit dem Kauf 
von Heizöl abzuwarten. "Bisher ist keine größere Nachfrage 
festzustellen, wobei die Bevorratung eher schlecht ist", sagte Rainer
Wiek vom Energie-Informationsdienst (EID) dem "Tagesspiegel" 
(Freitagausgabe). Dabei könne man damit rechnen, dass das heutige 
Preisniveau anhält. "Es wird voraussichtlich in den kommenden Monaten
nicht besser", sagte Wiek. Schorsch Tschürtz, Energiereferent beim 
Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv), sagte: "Zum Herbst 
rechne ich mit anziehenden Preisen."
Die Entwicklungen beim Heiz- und beim Rohöl treiben sich gegenseitig.
Mit Blick auf das jeweils hohe Niveau begründen Analysten auch 
jeweils neue Preisschübe. Beim Heizöl kosten 100 Liter im 
Bundesdurchschnitt - bei der üblichen Abnahme von 3000 Litern - rund 
57 Euro. Anfang des Jahres lag der Preis noch bei 42 Euro, vor einem 
Jahr bei 44 Euro - und Anfang 2004 sogar bei lediglich 35,50 Euro. In
diesem Jahr habe es einen kontinuierlichen Anstieg gegeben, sagte 
EID-Experte Wiek. Der Absatz ist laut Mineralwirtschaftsverband auch 
in den ersten sechs Monaten eingebrochen. "Für viele Händler ist es 
eine Überraschung, wie lange die Leute ohne größere Bestellungen 
auskommen konnten", sagte Wiek.
Vzbv-Experte Tschürtz sagte, erfahrungsgemäß würden die Preise im 
Oktober und November steigen - und bis dahin rechne er auch nicht mit
einem signifikanten Rückgang.
Verbrauchern, die mit Erdgas heizen, müssen ebenfalls mit höheren 
Kosten rechnen. In den letzten Monaten hatten sich die meisten 
Versorger mit Preiserhöhungen zurückgehalten. Wegen der gestiegenen 
Einkaufskosten "dürfte aber spätestens zum 1. Oktober die nächste 
Preiswelle kommen", schätzte EID-Experte Wiek.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622 
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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