All Stories
Follow
Subscribe to Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Neues belastendes Material bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg gegen den ehemaligen Leichtathletiktrainer Thomas Springstein

Berlin (ots)

Gegen den ehemaligen Leichtathletiktrainer Thomas
Springstein hat die Staatsanwaltschaft Magdeburg mehr belastendes 
Material vorliegen als bisher bekannt. Bei der Hausdurchsuchung im 
September 2004 stellten die Ermittler auch Listen mit Vergabezyklen 
von Dopingmitteln sicher, also Pläne zur Abstimmung von Dopingmitteln
auf den Trainingsprozess. Das bestätigte jetzt Springsteins Anwalt 
Peter-Michael Diestel dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Diese Pläne hat
er sich schicken lassen, um die Verweildauer der Mittel im Körper zu 
studieren. Ein Trainer kann auch im Grenzbereich forschen, das muss 
ein Spitzentrainer sogar tun."
Bei der Hausdurchsuchung war außerdem das Dopingmittel Andriol 
gefunden worden. Springstein wird vorgeworfen, das Dopingmittel an 
die damals 17 Jahre alten Athletin Anne-Kathrin Elbe abgegeben zu 
haben. Für den Prozess gegen Springstein vor dem Amtsgericht 
Magdeburg bleibt Diestel bei seiner Verteidigungsstrategie, 
Springstein habe die bei ihm gefundenen Mittel selbst genommen. "Von 
der Einnahme von Dopingmitteln bis zur Vergabe an Minderjährige ist 
es ein Riesenschritt. Man muss sich Herrn Springstein nur einmal 
ansehen. Solche Muskeln bekommt man nicht nur durch Training." Bei 
den Vorwürfen handele es sich um eine "deutsch-deutsche 
Leichtathletik-Intrige". Diestel sagte: "Es ist schon eine bizarre 
Situation, dass man den erfolgreichsten deutschen Lauftrainer 
öffentlich hinrichten will."
Sollte Springstein die Vergabe von Dopingmitteln an Minderjährige 
nachgewiesen werden, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Die 
Staatsanwaltschaft habe eine "Vielzahl von Zeugen benannt, gerade aus
der früheren Magdeburger Trainingsgruppe Springsteins", sagte Joachim
Strauss, der Justiziar von Anne-Kathrin Elbes neuem Verein Bayer 
Leverkusen dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er vertritt Elbes 
Interessen im Prozess. Weil Elbe die Dopingmittel nicht eingenommen 
habe, trete sie nicht als geschädigte Nebenklägerin auf, sondern nur 
als Zeugin, wie Strauss erklärte. Der Prozess wird frühestens Ende 
November beginnen, möglicherweise auch erst Anfang des nächsten 
Jahres. Das Amtsgericht Magdeburg hat noch keinen Termin festgelegt.
Springstein sagte unterdessen dem "Tagesspiegel am Sonntag", nicht
mehr in der Leichtathletik arbeiten zu wollen. "Das ist auch nicht 
verwunderlich." Über seine Zukunftspläne wolle er sich zum jetzigen 
Zeitpunkt nicht äußern
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Friedhard 
Teuffel, Tel. 030/ 26009-676.

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original content of: Der Tagesspiegel, transmitted by news aktuell

More stories: Der Tagesspiegel
More stories: Der Tagesspiegel
  • 12.10.2005 – 18:48

    Der Tagesspiegel: Höhere Mehrwertsteuer würde Inflation weiter anheizen

    Berlin (ots) - Berlin - Die Inflation in Deutschland könnte in den kommenden Monaten weiter ansteigen, sollten sich Union und SPD in ihren Koalitionsgesprächen auf eine Mehrwertsteuererhöhung verständigen. "Ein Aufschlag um zwei Prozentpunkte ab 2006 würde die Inflationsrate um einen dreiviertel Punkt nach oben treiben", sagte Jörg Lüschow, ...

  • 12.10.2005 – 18:31

    Der Tagesspiegel: zur Debatte um die Sterbehilfe

    Berlin (ots) - Es ist noch gar nicht lange her, da erregte eine amerikanische Koma-Patientin namens Terry Schiavo die Gemüter der Welt, weil US-Gerichte darüber stritten, ob die Frau sterben dürfe. Ihr Ehemann wollte es so. Ihre Eltern wollten es nicht. Ein Fall für die Justiz, ein unlösbares Dilemma. Denn der Ehemann berief sich lediglich auf frühere Bemerkungen seiner nach einem plötzlichen ...

  • 12.10.2005 – 17:25

    Der Tagesspiegel: Fechter Bißdorf kritisiert Bundestrainer Schreck

    Berlin (ots) - nach seinen schwachen Leistungen bei der Fecht-WM hat Ralf Bißdorf den Deutschen Fechter-Bund verantwortlich gemacht. "Ich habe in den Wochen vor der WM meinen Heimtrainer kaum gesehen. Das hat sich bemerkbar gemacht", sagte Bißdorf dem "Tagesspiegel" (Donnerstag-Ausgabe) und fügte in Richtung des Verbandes an: "Man sollte den einzelnen Athleten überlassen, wie sie sich vorbereiten." ...