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Der Tagesspiegel: Grüne fordern Qualitätsiegel für Restaurants

Berlin (ots)

Die in jüngster Zeit aufgetretenen Fälle von Handel
mit verdorbenem Fleisch sind laut den Grünen nur die Spitze eines 
Eisbergs. "Wir leben in Deutschland seit Jahren mit Gammelfleisch", 
sagte  der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Matthias 
Berninger, dem Tagesspiegel am Sonntag. Dass der Handel mit diesem 
Fleisch bis jetzt nicht öffentlich wurde, ist für Berninger, der bis 
vor wenigen Wochen Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium 
war, eine Folge der erst in diesem Herbst verschärften Kontrollen.
Auch die Vorsitzende des Verbraucherausschusses im Bundestag, die 
Grünen-Politikerin Bärbel Höhn, geht mittlerweile davon aus, dass es 
sich bei den Fällen nicht um Zufälligkeiten handelt. "Insider wissen 
offenbar seit längerem, dass in Deutschland Gammelfleisch auf dem 
Markt ist", sagte sie dem Tagesspiegel am Sonntag. Höhn fordert 
deshalb von Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU), das von der 
Regierung angekündigte Verbraucherinformationsgesetz zu verschärfen. 
Bei der Veröffentlichung von Händlern, die altes Fleisch verkaufen, 
müsse man viel weiter gehen als bisher geplant. Während Seehofer nur 
die Namen der Lieferanten von altem Fleisch veröffentlichen will, 
fordert Höhn, auch die Namen der Unternehmer zu nennen, die die Ware 
angenommen und weiterverarbeitet oder an Kunden verkauft haben. Von 
einer Meldepflicht, wie sie Seehofer für alle Unternehmen einführen 
will, die altes Fleisch annehmen, hält Höhn hingegen nichts: "Das ist
sehr bürokratisch und wenig wirkungsvoll. Wer Gammelfleisch an Kunden
verkaufen will, wird das sowieso nicht melden."
Die Grünen Berninger und Höhn fordern zudem von der Regierung, 
dafür zu sorgen, dass Gaststätten weit schärfer als bisher 
kontrolliert und die Ergebnisse veröffentlicht werden. "Wir brauchen 
ein Qualitätssiegel für Gaststätten, das jeder Gast sofort sehen 
kann", sagte Berninger. Ein solches Verfahren gibt es bereits in 
weiten Teilen der Vereinigten Staaten. Dort können Kunden beim 
Betreten von Gaststätten schon am Eingang sehen, wann zum letzten Mal
eine Lebensmittelkontrolle stattgefunden hat.
Rückfragen bitte an 030-26009434

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
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