Der Tagesspiegel: IG Metall fürchtet doch noch Schließung des BSH-Werkes Spandau
Berlin (ots)
Berlin - Das Hausgeräte-Werk des Bosch-Siemens-Konzerns in Berlin-Spandau steht womöglich doch noch vor dem Aus. Diese Befürchtung gibt es laut "Tagesspiegel am Sonntag" in der Berliner IG-Metall. "Offenbar gibt es in der Geschäftsführung Kräfte, die doch noch eine Schließung des Werkes wollen", heißt es dort. Seit Monaten verhandeln Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die Bedingungen für eine Fortführung des Werkes. Das Management zögere aber nun, dem sich abzeichnenden Kompromiss zuzustimmen. Nach Angaben der IG Metall sieht er eine Erhöhung der Produktion pro Mitarbeiter, eine Straffung der Arbeitsprozesse und einen Abbau von bis zu 150 der 700 Arbeitsplätze in der Fertigung vor. Auch der BSH-Konzern will von einer endgültigen Rettung der Fabrik noch nichts wissen. "Wir haben nie gesagt, dass die Schließung bereits vom Tisch ist", sagt eine Sprecherin. Die IG Metall drängt nun auf eine Entscheidung. "Bis Mitte März wollen wir Klarheit - sonst gibt es einen Großkonflikt wie bei AEG in Nürnberg", droht ein Funktionär. Weitere Verhandlungen soll es in dieser Woche geben.
Derweil erwägt der koreanische Samsung-Konzern eine Produktion von Waschmaschinen in Deutschland. Nach der Eröffnung eines Forschungszentrums für Hausgeräte in Stuttgart komme es auf den Verkaufserfolg an, sagte der Leiter des Zentrums, Michael Laue. Die dort entwickelten, Strom und Wasser sparenden Geräte werde man womöglich "mittelfristig auch hier produzieren". Die Stückzahl müsse auf mindestens 500000 Waschmaschinen pro Jahr steigen. "Wenn wir genügend Geräte auf dem europäischen Markt verkaufen, sind alle Optionen offen." In diesem Jahr will Samsung schon auf 100000 kommen. "Wenn wir das derzeitige Wachstumstempo beibehalten, könnte die Entscheidung für eine Produktion schon in wenigen Jahren fallen."
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