Der Tagesspiegel: Pflegerat befürchtet nach Tarifabschluss für Klinikärzte Einbußen für Krankenpfleger
Berlin (ots)
Berlin - Nach dem Tarifabschluss für Ärzte an kommunalen Kliniken fürchten Pflegeverbände Einbußen in der Pflege: Es gebe bereits konkrete Sparvorgaben an die Pflegemanagerinnen, sagte Marie-Luise Müller, die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Befristete Verträge sollten nicht verlängert, Auszubildende keine Zusage mehr bekommen. Auch die Fallzahl pro Pflegekraft werde sich erhöhen, "und das bei steigender Pflegeintensität durch das immer höhere Alter der Patienten". Sie fürchte, dass "zunächst an der Stellenschraube gedreht werden wird", sagte die Pflegerats-Präsidentin. Wolfram Candidus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten, teilt die Befürchtung, dass jetzt bei der Pflege gespart wird, nennt das aber "kontraproduktiv": "Wir können doch nicht die in der Tat unzumutbare Lage der Ärzte auf Kosten des Pflegepersonals verbessern, das den Großteil der gesamten Behandlung trägt", sagte er dem "Tagesspiegel". Krankenschwestern und Pfleger müssten viel mehr Verantwortung erhalten. Candidus ist bereits mit den Berufsverbänden im Gespräch, um gegebenenfalls eine Großdemonstration in Berlin zu organisieren: "Wenn die Ärzte mit Trillerpfeifen durch die Stadt ziehen können, können das Krankenschwestern, Pfleger und Patienten auch."
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