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Der Tagesspiegel: Linkspartei fordert Ärztehonorar nach Zeitaufwand

Berlin (ots)

Die Linksfraktion im Bundestag will sich dafür
einsetzen, dass Ärzte künftig weit stärker entsprechend der Zeit 
bezahlt werden, die sie sich um ihre Patienten kümmern. Das geht aus 
einem Gesundheitskonzept der Fraktion hervor, das von dem früheren 
Berliner Ärztekammerpräsidenten Ellis Huber verfasst wurde. Huber 
setzt sich in dem Papier, das dem Berliner "Tagesspiegel"  vorliegt, 
daneben für flächendeckende Prävention und Gesundheitsförderung, 
fließende Übergänge zwischen Rehabilitation und Pflege sowie stärkere
Patientenbeteiligung ein.
Entscheidend für die Honorare der Mediziner sollen aus Sicht 
Hubers, der als Berater der Linksfraktion verpflichtet wurde, nicht 
mehr bestimmte Methoden und der Einsatz technischer Instrumente sein,
sondern "welche Gesundheitsergebnisse der Arzt als Person mit 
konventionellen oder alternativen Methoden in der Zeiteinheit 
erreicht". Praxiskosten und technisches Gerät müssten gesondert 
finanziert werden, dafür gäbe es dann fachgruppenspezifische Budgets.
Zugrunde liegt dem Konzept die Idee einer konsequenten 
Bürgerversicherung, bei der alle Einkommensarten beitragspflichtig 
sind. Alle müssten sich versichern, die Kassen müssten jeden nehmen, 
Diskriminierung würde bestraft. Da es keine Beitragsbemessungsgrenze 
gäbe, wäre ein Satz von zehn Prozent für die Regelversorgung "bei 
schlankem Versorgungsmanagement" ausreichend, sagte Huber dem 
"Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Zudem könnten in den 
Gesundheitsfonds, der den Kassen das Geld zuweisen soll, Mittel aus 
der Tabak-, Alkohol- und Mineralölsteuer fließen. Die Kassen 
erhielten einen Risikoausgleich je nach Alter, Geschlecht und 
Krankheit ihrer Versicherten. Krankheitsfälle mit Kosten über 20 000 
Euro würden von allen Kassen gemeinsam geschultert.
Er wolle nicht linke Befindlichkeiten bedienen, sondern eine 
"Mehrheit links von der Mitte" ansprechen, sagte Huber. Dass er 
Subsidiarität und völlige Vertragsfreiheit empfehle, werde den Linken
zu schaffen machen, "aber da müssen sie durch". Der aufgeblähte 
Verwaltungsüberbau verschlinge schon jetzt viel zu viel Geld.
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
cvd@tagesspiegel.de 
 

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