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Der Tagesspiegel: Trichet weist Kritik an EZB zurück - "Weiche Abschwächung" in den USA

Berlin (ots)

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB),
Jean-Claude Trichet, hat seine Erläuterungen der Leitzinserhöhung in 
der vergangenen Woche  als eindeutig verteidigt. "Was der Markt 
perfekt verstanden hat, ist, dass wir tun werden, was notwendig ist, 
ohne unsere Hände ex ante zu binden", sagte er dem Tagesspiegel 
(Montagausgabe) in einem Interview. "Wir wissen, wo wir hin müssen, 
es gibt keinen Zweifel über unser Ziel: Preisstabilität." Jeder könne
sich seine eigene Meinung über die Lage die Weltwirtschaft oder die 
Rahmenbedingungen machen. "Wenn es unterschiedliche Auffassungen im 
Markt gibt, dann liegt das an den unterschiedlichen Annahmen darüber,
was notwendig ist, um Preisstabilität zu gewährleisten."
Trichet wandte sich gegen die Kritik an seiner Geldpolitik. "Ich 
unterstreiche, dass wir die Kaufkraft der Schwächsten in unserer 
Gesellschaft verteidigen. Die sind es ja, die vor allem unter 
Inflation leiden." Die Bürger verlangten nicht weniger, sondern mehr 
Wachsamkeit bei der Inflation. Preisstabilität sei für nachhaltiges 
Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen wichtig. Ausdrücklich 
wies Trichet die Forderung mehrerer französischer Politiker zurück, 
die EZB stärker unter politische Kontrolle zu stellen. "Wir sind 
unabhängig, weil das von unseren politischen Demokratien so 
entschieden worden ist." In seinem Heimatland Frankreich sei dafür 
sogar die Verfassung geändert worden.
Das gebremste Wirtschaftswachstum und den schwachen Dollar sieht 
Trichet derzeit nicht als Risiko an. "Es ist eine weiche 
Abschwächung, die derzeit beobachtet wird." Er bekräftigte, 
übertriebene Volatilität und störende Bewegungen der Wechselkurse 
seien für das wirtschaftliche Wachstum nicht erstrebenswert, verwies 
aber auch auf die Erklärungen der US-Regierung, sie sei an einem 
starken Dollar interessiert.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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