Der Tagesspiegel: Chef der Familienministerkonferenz aller Bundesländer besteht auf Bundesmitteln zum Krippenausbau
Brandenburgs Jugendminister Rupprecht (SPD): "Das können die Länder nicht alleine stemmen"
Berlin (ots)
Berlin - Der Vorsitzende der Familienministerkonferenz aller Bundesländer, Brandenburgs Jugendminister Holger Rupprecht (SPD), hat den Bund aufgefordert, sich an der Finanzierung des Krippenausbaus mit Milliardenbeträgen zu beteiligen. "Damit wir die bundesweiten Defizite schnell abbauen können, sind hohe Summen nötig, die wir Länder nicht alleine stemmen können", sagte Rupprecht dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Zur Begründung sagte er, der Krippenausbau sei ein "bundesweites Thema", denn es gebe Defizite im Osten wie im Westen des Landes. Das wichtigste sei es daher, "dass der Bund einen bedeutenden Anteil der Kosten übernimmt".
Als ostdeutscher Landespolitiker will Rupprecht den westdeutschen Ländern den größeren Teil der Bundesmittel zugestehen. Der Osten müsse jedoch "angemessen" beteiligt sein, damit dort die Qualität der Krippen verbessert werden könne. Rupprecht warnte: "Es ist einfach falsch, hier einen Ost-West-Konflikt aufzubauen."
Forderungen nach mehr staatlichem Geld auch für Familien, die ihre Kinder zu Hause betreuen, wies Rupprecht zurück. Niemand wolle Familien vorschreiben, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. "Tatsächlich sind im Augenblick die Eltern im Nachteil, die ihre Kinder betreuen lassen und selbst berufstätig sein wollen."
Wenn es um die Finanzierung des Krippenausbaus gehe, müsse jedoch "klar (sein), dass man den Ausbau von Kinderkrippen nicht mit der Botschaft verbinden darf, dass man Familien dafür etwas wegnimmt". Das würde die Akzeptanz der Krippen in der Bevölkerung stark beschädigen.
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