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Der Tagesspiegel: Verdi geht auf Konfrontationskurs zur Telekom

Berlin (ots)

Die Deutsche Telekom muss sich auf einen harten
Arbeitskampf mit der Gewerkschaft Verdi einstellen. "Die Telekom geht
ganz klar auf Konfrontationskurs", sagte Verdi-Arbeitskampfleiter Ado
Wilhelm dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Wenn sie die Konfrontation
haben will, kann sie sie haben." Die Gewerkschaft wirft der Telekom 
vor, Mitarbeiter von der Teilnahme am Streik abhalten zu wollen. "Die
Telekom ist dabei, unsere Leute unbotmäßig zu bedrohen", sagte 
Wilhelm. Daher sei Verdi nicht wie bei früheren Streikmaßnahmen 
bereit, der Telekom mit Notfallvereinbarungen für besonders wichtige 
Projekte entgegenzukommen. So könne es sein, dass auch der im Juni in
Heiligendamm stattfindende G-8-Gipfel vom Streik betroffen sein 
könnte. "Jeden Tag werden unsere Leute massiv unter Druck gesetzt, 
dass der Streik rechtswidrig sei", sagte Wilhelm. "Das werden wir 
nicht hinnehmen."
Die Telekom wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Wir setzen niemanden 
unter Druck, sondern informieren die Mitarbeiter über die rechtlichen
Rahmenbedingungen", sagte eine Konzernsprecherin dem Tagesspiegel am 
Sonntag. Davon abgesehen versuche das Unternehmen natürlich den 
Mitarbeitern die Notwendigkeit von T-Service zu erklären. Daneben 
bereitet die Telekom eine Klage gegen Verdi vor: "Wir prüfen die 
Rechtmäßigkeit des Streiks und behalten uns Schadenersatzforderungen 
gegen Verdi vor", sagte die Sprecherin.
Ab Montag hat Verdi ihre Mitglieder zur Urabstimmung über einen 
Arbeitskampf aufgerufen. Am Donnerstag, wenn der Konzern seine 
Quartalszahlen präsentiert, soll das Ergebnis verkündet werden. "Dass
wir mit einer überwältigenden Zustimmung rechnen, kann man schon 
daran sehen, dass wir eigentlich gar keine Urabstimmung machen 
müssten", sagte Wilhelm. Aufgerufen sind nur Verdi-Mitglieder und 
auch nur die in den von T-Service betroffenen Bereichen.
Die Folge: "Die Probleme, die die Telekom beim Service hat, werden
sich weiter verschärfen", sagte Arbeitskampfleiter Wilhelm. Kunden 
müssen sich also in allen Bereichen auf längere Wartezeiten 
einstellen. Es könne auch sein, dass die Rechnung erst später kommt, 
sagte Wilhelm. "Wir achten darauf, dass die Kunden nicht übermäßig 
getroffen werden. Das ist nicht unser Ziel, aber gänzlich vermeiden 
können wir es nicht." Außen vor sind die Geschäftskunden, die nicht 
von der T-Com sondern von der Schwestergesellschaft T-Systems betreut
werden. Doch nicht alle Mitarbeiter dürfen sich am Streik beteiligen:
Von der rund 82.000 inländischen Beschäftigten der T-Com sind rund 
42.000 Beamte. Verdi warnt die Telekom jedoch bereits davor, die 
Beamten "rechtswidrig als Streikbrecher" einzusetzen. "Die Beamten 
dürfen auf ihren Plätzen arbeiten, aber nicht die Plätze von 
streikenden Kollegen einnehmen", sagte Wilhelm. "Sollte die Telekom 
das versuchen, werden wir uns diese Bereiche besonders vornehmen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030-26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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