Der Tagesspiegel: Gewerkschaften fordern deutschen Alleingang bei Hedgefonds
Berlin (ots)
Vor dem Treffen der G8-Finanzminsiter am Freitag in Potsdam haben Gewerkschaftsvertreter die Bundesregierung zu einem Alleingang bei der Regulierung von Finanzinvestoren aufgefordert. "Wir müssen da Vorreiter sein", sagte IG-Metall-Vorstand Wolfgang Rohde dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). "Wenn wir ständig warten, bis der letzte Nachzügler überzeugt ist, dann warten wir Jahrzehnte." Auch Verdi-Vorstand Uwe Foullong forderte nationale Aufsichtsregeln für Finanzinvestoren. "In Deutschland wird jede kleine Sparkasse beaufsichtigt", sagte er der Zeitung. Nur Finanzinvestoren seien von der Aufsicht ausgeschlossen. Die Bundesregierung müsse deshalb entsprechende Regeln in ihren Gesetzentwurf für die Branche aufnehmen. Finanzinvestoren müsse verboten werden, Schulden auf die von ihnen gekauften Firmen zu übertragen, forderte Foullong. "Wenn sie Unternehmen übernehmen wollen, müssen sie das aus eigener Kraft machen", sagte der Verdi-Vorstand. Im deutschen Kreditwesengesetz sollten zudem strengere Eigenkapitalregeln für Banken vorgesehen werden, wenn diese Kredite an Finanzinvestoren vergeben. "Kredite an Private-Equity- oder Hedge-Fonds sind sehr riskant und müssen deshalb auch mit höherem Eigenkapital unterlegt werden", sagte der Gewerkschafter.
An diesem Freitag und Samstag kommen in Potsdam die Finanzminister der führenden Industriestaaten (G 8) zusammen, um den G-8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm vorzubereiten. Die Bundesregierung will dabei auch über einen internationalen Verhaltenskodex für die umstrittenen Hedge-Fonds verhandeln.
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