Bilanzpressekonferenz 2001/2002: Borussia Dortmund im Spiegel der Medien
Dortmund (ots)
Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA stand nach Bekanntgabe ihres Jahres- und Konzerabschlusses einmal mehr im Blickpunkt der Medien: Der BVB hatte zwei Jahre nach seinem Börsengang im Geschäftsjahr 2001/2002 neue Bestmarken in der Umsatz- und Gesamtleistung verzeichnen können. Hier nur einige Pressestimmen zur Bilanz-Pressekonferenz von Borussia Dortmund am vergangenen Freitag:
Die Tageszeitung "Die Welt" titelte: "Borussia Dortmund ist gut in Form". In ihrem Artikel stellte sie noch einmal die fundamentale Unterbewertung der BVB-Aktie heraus. Die Tageszeitung bezog sich dabei auch auf die neue Fußball-Studie der WGZ-Bank: Allein die Mannschaft habe einen Wert von 140 Millionen Euro. Zudem käme die Beteiligung am Westfalenstadion auf einen angenommenen Wert von 65 Millionen Euro. An der Börse sei der BVB aber nur mit rund 78 Millionen Euro bewertet, so die Tageszeitung "Die Welt".
Die "Ruhr Nachrichten" ("BVB in der Gewinnzone") sahen im starken Markennamen von Borussia Dortmund einen Grund für das erfolgreiche wirtschaftliche Abschneiden im Geschäftsjahr 2001/2002: "Die schlechte Wirtschaftslage verschärft in der Fußball-Bundesliga den Trend zur Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die Schwäche der Konkurrenz stärkt aber die Marken der großen Vereine, die deshalb - siehe BVB - auch in schlechten Zeiten attraktive Werbepartner blieben."
Die "Süddeutsche Zeitung" wagte einen Ausblick auf das bereits begonnene Geschäftsjahr: "Es gibt mehrere Indizien dafür, dass die mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft beendete vergangene Saison in den nächsten Monaten Früchte abwirft: Der Vertrag mit dem Hauptsponsor E.ON wurde zu verbesserten, leistungsbezogenen Bedingungen bis 2006 verlängert. Aus dem Finanztopf der Champions League erhält Borussia Dortmund ein hohes Fixum, das die Mindererlöse aus der nationalen Fernsehvermarktung mehr als kompensiert. Auch die Erlöse aus dem Merchandising steigen. Zudem deutet sich eine Korrektur der in den vergangenen Jahren rasant nach oben geschossenen Spielergehälter an."
Borussia Dortmund zeige sich in guter wirtschaftlicher Form, meinte auch die Tageszeitung "Rheinische Post". Im Gegensatz zu ihrer kickenden Belegschaft in den vergangenen Wochen träfe die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA sehr wohl ins Schwarze. Weiter hieß es wörtlich: "Geschäftsführer Gerd Niebaum und Michael Meier präsentierten einen BVB, der sich finanziell sehen lassen kann. Trotz Aktien- und Konjunkturflaute spielte sich der BVB aus der wirtschaftlichen Zweitklassigkeit in die Gewinnzone. Laut den vorgelegten Zahlen erzielten die Westfalen im Geschäftsjahr 2001/2002 einen Konzern-Reingewinn von 755.000 Euro."
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" stellte einen Bezug zwischen dem wirtschaftlichen und sportlichen Abschneiden von Borussia Dortmund für den Berichtszeitraum 2001/2002 her. Die FAZ schrieb: "Das zum 30. Juni abgeschlossene, erste volle Geschäftsjahr 2001/2002 sei vor allem vom unerwartet frühen Gewinn der deutschen Meisterschaft' und dem Erreichen des Finals im UEFA-Pokal gekennzeichnet gewesen, sagte Niebaum. Damit habe man nicht nur den Markennamen weiter aufgewertet, sondern vor allem auch zusätzliche Erlöse in allen Einnahmequellen des Unternehmens erzielt. Dabei hätten die Bedingungen noch besser sein können.' Der geschäftliche Erfolg sei trotz Gegenwinds auf den in Schieflage geratenen Märkten Transfers und Fernsehrechte zustande gekommen."
Zum Kursverlauf der BVB bemerkte die FAZ: "Der sportliche Aufwärtstrend des Geschäftsjahres hat sich indes nicht auf den Aktienkurs ausgewirkt. Zwar registrierten die Dortmunder mit Genugtuung, dass sich sportliche Ereignisse, die wirtschaftlichen Hintergrund haben, auch hier niederschlagen können', wie Manager Michael Meier sagte. Doch nach zwischenzeitlicher Erholung stand die Aktie am Freitag bei 3,85 und damit weiter denn je vom Emissionskurs von 11 Euro entfernt. Das hält der Verein für unterbewertet'. Der faire Wert werde bei den Analysten zwischen 8 bis 9,7 Euro gesehen, sagte Meier."
Für die Tageszeitung "Der Tagesspiegel" ist der sportliche Erfolg Garant für das wirtschaftliche Abschneiden des BVB. Wörtlich hieß es: "Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass der sportliche Erfolg die wichtigste Vorraussetzung für gesundes Wirtschaften bleibt. [...] Der sportliche Aufschwung versetzte den Klub in die Lage, auf fast allen Feldern des Kerngeschäfts Fußball zu wachsen. Ob Kartenverkauf, Sponsoring, Vermarktung der Fernsehrechte oder Merchandising: Überall steigerte der Verein seine Einnahmen. Solange die Hausse auf dem Spielfeld anhält, sieht Niebaum den Fußball als Markt, der dem gesamtwirtschaftlichen Abwärtstrend trotzen könne, bei anhaltendem Erfolg sogar weiteres Wachstum verspreche."
Das Marktumfeld Bundesliga nahm auch die "Financial Times Deutschland" in den Blick und zitierte Geschäftführer Michael Meier: "Die Bundesliga ist nach wie vor ein gesunder Markt." Weiter schrieb die FTD: "Das gelte auch für die kommenden zwei Jahre. Die 18 Vereine der ersten Bundesliga zogen in der vergangenen Saison 9,5 Millionen Zuschauer an. Damit kamen mehr Fans zu den Spielen als jemals zuvor. In der Vorsaison kamen 8,7 Millionen Zuschauer." Borussia Dortmund sei ein Beispiel für den Wachstumsmarkt Bundesliga. "Bei Borussia Dortmund erhöhten sich die Einnahmen aus der TV-Vermarktung im Geschäftsjahr 2001/2002 um 27 Mio. Euro auf 46 Mio. Euro. Grund war die Teilnahme am internationalen Wettbewerb." Auch die Sponsor-Erlöse hätten sich auf 28. Mio. Euro verdoppelt.
Die Veränderung auf dem Spielermarkt mit sinkenden Spielergehältern thematisierte die "Westfälische Rundschau". "Der Spielermarkt kippt", schrieb sie. Und weiter: "Nur noch Spitzenspieler erzielten Spitzengehälter und Spitzenablösesummen, sagte Niebaum. Hatten sich im Windschatten der Stars auch Spieler mit mittleren Qualitäten auf beachtliche Gehälter hochgeschraubt', so spüren diese bereits jetzt Gegenwind, wenn ihre Verträge auslaufen: Der vom Spieler dominierte Markt wandelt sich zum Käufermarkt', benutzte Niebaum die Sprache der Börsianer." Zum Wert der BVB-Aktie schrieb die "Westfälische Rundschau": "Der faire Preis einer BVB-Aktie läge bei 8,5 Euro, glaubt Meier. Das wäre etwa doppelt so hoch wie der gegenwärtige Börsenkurs. Die WGZ-Bank nannte jüngst in einer Studie die BVB-Aktie die am stärksten unterbewertete Aktie in unserem europäischen Fußballuniversum'."
Die Insolvenz der Kirch-Media hätte auf die Einkünfte bei Borussia Dortmund nur eine bedingte negative Auswirkung. Das meinte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Wörtlich hieß es in der WAZ: "46 Mio Euro an TV-Einnahmen kassierte Borussia Dortmund in der Saison 2001/02, vorwiegend durch die Erfolge im Europapokal. Die Insolvenz von Kirch-Media drückte die Einkünfte nur auf nationaler Ebene. International speisen sich die Gelder aus anderen Quellen. Die Einnahmen aus der Werbung konnte der BVB mit 28 Mio Euro mehr als verdoppeln."
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