PRESSEMELDUNG: The Economist veröffentlicht Wahlprognosemodell zur Bundestagswahl 2021
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Die deutsche Modellprognose zur Bundestagswahl von The Economist sagt drei mögliche Regierungskoalitionen voraus
Neues Modell für die Bundestagswahl wendet maschinelles Lernen und Bayes'sche Statistik auf Meinungsumfragen an
The Economist, eine der weltweit vertrauenswürdigsten Quellen für Nachrichten und Analysen, hat seine allererste statistische Vorhersage einer deutschen Wahl veröffentlicht.
Das Modell zeigt, dass nach den aktuellen Umfragen drei plausible Koalitionen eine gleich große oder bessere Chance haben, genügend Sitze aufzubringen, um nach der Wahl am 26. September eine Mehrheit zu bilden. Dazu gehören:
- eine "schwarz-grüne" Koalition aus CDU/CSU und den Grünen;
- eine "Jamaika"-Koalition aus CDU/CSU, den Grünen und der FDP;
- eine "Ampel"-Koalition aus Grünen, FDP und SPD
Doch die großen Unsicherheitsintervalle des Modells bedeuten, dass die Wahl weit offen bleibt. Das Modell von The Economist gibt der CDU/CSU beispielsweise eine 95%ige Chance, zwischen 24% und 38% der Stimmen zu gewinnen.
Das vom Datenteam von The Economist erstellte deutsche Wahlmodell schätzt, wie viele Sitze jede Partei im Bundestag gewinnen wird. Um diese Zahlen zu ermitteln, trainiert das Datenteam eine Reihe von Modellen mit historischen Umfragen und Wahlergebnissen, um die Kombination der einzelnen Indikatoren zu ermitteln, die die optimalen Prognosen für frühere Wahlergebnisse liefert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Genauigkeit früherer Umfragen gelegt, um die Unsicherheit der Prognose vollständig zu erfassen. Die Prognosen des Modells werden bis zur Wahl täglich aktualisiert, um die neuesten verfügbaren Daten zu berücksichtigen.
Das deutsche Wahlmodell von The Economist, das erste, das 2021 von einer bekannten Nachrichtenorganisation veröffentlicht wird, zielt darauf ab, die Fehler zu vermeiden, die Prognostiker bei früheren Wahlen in Deutschland und im Ausland zu Fehlern verleitet haben. Das Modell nutzt Methoden des maschinellen Lernens, um sicherzustellen, dass die Prognosen nicht zu sehr an die Daten der Vergangenheit angepasst werden, was sie blind für überdurchschnittliche Wahlfehler in der Zukunft machen würde, und um sich mit anderen Informationen gegen die Umfragen abzusichern.
Die Daten, die in das deutsche Wahlmodell von The Economist einfließen, stammen zum Teil aus dem kürzlich veröffentlichten Poll-Tracker von The Economist. Dieser wird täglich aktualisiert und bezieht Daten von Deutschlands wichtigsten Meinungsforschungsinstituten ein. Der Tracker verfolgt die Kandidaten und Mitbewerber vor der Wahl im September. Das Modell von The Economist wandelt die Stimmanteilsprognose der Parteien in eine Schätzung der gewonnenen Sitze um, woraus wir die Sitzzahlen für die potenziellen Koalitionen ableiten, die Europas größte Volkswirtschaft regieren könnten.
G. Elliott Morris, Datenjournalist bei The Economist, sagte: "Die Umfragen haben in letzter Zeit einen schlechten Ruf bekommen. Die Gegenreaktionen sind tendenziell übertrieben, aber eine gewisse Skepsis ist gerechtfertigt. Dennoch werden die Umfragen für die bevorstehende Wahl in Deutschland immer noch ohne die nötige Vorsicht konsumiert. Wir wollten ein Umfragemodell entwerfen und präsentieren, das die Unsicherheit der Wahl vollständig erfasst und den Umgang mit diesen Daten verbessert."
Herr Morris fuhr fort: "Entgegen der allgemeinen Erwartung waren frühere Umfragen zur Bundestagswahl in Deutschland sogar noch ungenauer als in den USA; die Prognosen liegen bei normalen Wahlen um zwei oder drei Punkte daneben, in schlechten Jahren sogar um fünf oder sechs. Unser Ziel ist es daher nicht nur, genaue Prognosen für den Stimmenanteil der einzelnen Parteien zu liefern, sondern auch die Unsicherheit im Rennen zu erklären, damit keiner unserer Leser vom Ergebnis schockiert ist (es sei denn, die Statistiken rechtfertigen dies)."
Tom Nuttall, Leiter des Berliner Büros von The Economist, sagte: "Deutschland steht im September vor einer entscheidenden Wahl, da Angela Merkel sich darauf vorbereitet, nach fast 16 Jahren als Bundeskanzlerin abzutreten. Die nächste Regierung wird die Agenda für die größte europäische Volkswirtschaft bestimmen und eine entscheidende Rolle für die Zukunft der EU spielen. Wir hoffen, dass das Wahlmodell von The Economist den Deutschen und den internationalen Beobachtern ein differenzierteres Verständnis der Meinungsumfragen im Vorfeld dieser nach wie vor ungewöhnlich offenen Wahl vermitteln wird."
Die Methodik für das deutsche Wahlmodell von The Economist ist Open-Source und für jedermann hier verfügbar.
Für Interviews mit dem Datenjournalisten G. Elliott Morris, dem Berliner Büroleiter Tom Nuttall oder der europäischen Wirtschaftskorrespondentin Vendeline von Bredow wenden Sie sich bitte an:
HollyDonahue@economist.com oder +44 (0)7715621079
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Alexander Janke | PLÜCOM Tel. +49 (0)40 790 21 89-90 E-Mail: aj@pluecom.de
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