4SC und Akademisches Forschungskonsortium erhalten EU-Förderung für die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von S. Aureus-Infektionen
Martinsried (ots)
Die 4SC AG gab heute bekannt, dass die Europäische Union einer Forschungsgemeinschaft, die für die Identifizierung und Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung von Staphylococcus aureus-Infektionen gegründet wurde, eine Förderung in Höhe von 2,2 Mio. EUR gewährt hat. Staphylococcus aureus-Infektionen entwickeln sich zu einem ernsthaften allgemeinen Gesundheitsproblem, insbesondere in Krankenhäusern. Durch die zunehmende Unwirksamkeit von Antibiotika gegen S. aureus gibt es nur noch wenige wirksame Therapieansätze, was zu medizinischen Komplikationen und zu Todesfällen führt. Das Projekt wird unter der Leitung von Dr. Magnus Abrahamson, Assistenzprofessor an der Universität Lund in Schweden durchgeführt. Neben der 4SC AG und der Universität Lund sind Wissenschaftler folgender Universitäten in das Projekt involviert: die Universität Göteborg (Schweden), die Jagiellonian-Universität Krakau (Polen), die Universität Sheffield (Großbritannien), das Trinity College in Dublin (Irland) und das Internationale Institut für Molekular- und Zellbiologie in Warschau (Polen).
Die Zielsetzung des Projekts besteht darin, selektive Inhibitoren gegen neue Krankheitstargets von Staphylococcus aureus zu entwickeln und die transdermale und orale Bioverfügbarkeit der daraus resultierenden Wirkstoffkandidaten an verschiedenen Infektionsmodellen zu testen. Die erfolgreiche Identifizierung neuer Inhibitoren wird die Entwicklung einer neuen Medikamentengeneration ermöglichen, mit der durch dieses Bakterium verursachte Infektionen verhindert und behandelt werden können.
"In diesem internationalen Forschungskonsortium sind Experten vertreten, die alle Stufen der Medikamentenentwicklung abdecken, angefangen von der Identifizierung neuer Krankheitstargets und neuer Wirkstoffkandidaten bis hin zum Nachweis der Wirksamkeit", stellte Dr. Magnus Abrahamson von der Universität Lund fest. "Wir glauben, dass durch dieses Projekt nicht nur wirksame Medikamentenkandidaten zur Behandlung von Staphylokokken-Infektionen entwickelt werden, sondern auch eine Vielzahl an Targets identifiziert werden, die in anderen Forschungsprojekten weiterentwickelt werden können."
"Wir freuen uns, dass wir diesem Konsortium unsere selbst entwickelte, virtuelle Hochdurchsatztechnologie, 4SCan(r), und unser chemisches und biologisches Fachwissen zur Verfügung stellen können", erklärte Dr. Ulrich Dauer, CEO der 4SC AG. "Unsere Beteiligung ermöglicht es, kosteneffizient Wirkstoffkandidaten zu generieren, aus welchen dann neue Medikamente zur Behandlung dieses in zunehmendem Maße ernsthaften gesundheitlichen Problems entwickelt werden können."
Über Staphylococcus aureus-Infektionen
Mit Staphylococcus aureus kann man sich prinzipiell überall anstecken (30% bis 50% aller gesunder Erwachsener sind Träger der Bakterien), obwohl eine Erkrankung hauptsächlich bei Patienten in Krankenhäusern auftritt. Bei Infektionen mit solchen oftmals multi-resistenten Bakterien, die im Krankenhaus übertragen wurden, beträgt die Sterberate bis zu 35%. Dabei entstehen alleine in den USA jährliche Behandlungskosten von vier Milliarden US$. Staphylokokken sind der häufigste Grund für die 250.000 bakteriellen Infektionen des Blutkreislaufs, die pro Jahr auf Intensivstationen übertragen werden. Staphylococcus aureus-Infektionen können bei Hautverletzungen auftreten, wenn zusätzlich das Immunsystem des Körpers nicht mehr in der Lage ist, die Bakterien abzuwehren. Durch den verstärkten Einsatz von invasiven Techniken sowohl in Krankenhäusern als auch bei der Hauspflege und der Gesamtzahl der Krankenhauspatienten ist es im Laufe der letzten 25 Jahre zu einer Zunahme an Infektionen gekommen. Das Entstehen Antibiotika-resistenter Staphylococcus aureus-Stämme ist ebenso drastisch angestiegen, was eine Einschränkung wirksamer Therapien zur Folge hat. Diese Infektion kann eine Reihe tief greifender Komplikationen auslösen, wie z.B. Bakteriämien (Blutinfektionen), Osteomyelitis (Knocheninfektionen), Endokarditis (Infektion der inneren Auskleidung des Herzens und der Herzklappen), toxisches Schocksyndrom, und letztendlich auch zum Tode führen.
Über 4SC
Die 4SC AG ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das mit seiner auf Chemieinformatik basierenden Technologieplattform neue Wirkstoffe für therapeutische Ansatzpunkte entwickelt. Durch die Kombination der Disziplinen Chemie und Biologie mit der eigens entwickelten virtuellen Hochdurchsatztechnologie 4SCan(R) ist das Unternehmen in der Lage, deutliche Kosten- und Zeitvorteile im Prozess der Identifizierung neuer Medikamente zu erzielen. Der therapeutische Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und Erkrankungen, die im Zusammenhang mit unkontrolliertem Zellwachstum stehen. Vier Forschungsprojekte zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, Malaria und Krebserkrankungen befinden sich bereits in präklinischen Wirksamkeits- und Pharmakokinetikstudien an Tieren. Die 4SC AG wurde 1997 gegründet, und hat heute mit 83 Mitarbeitern ihren Firmensitz in Martinsried bei München. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.4sc.com.
Kontakte: 4SC AG Bettina von Klitzing +49 (0) 89 7007630
Burns McClellan, Inc. Yvonne Alexander +44 (0) 207 534 1523
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