4SC nominiert NFkB-Entwicklungskandidaten und präsentiert neue Daten auf der GTCBio - Konferenz
Planegg-Martinsried (ots)
Das Martinsrieder Biotech-Unternehmen 4SC AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC) kündigte heute an, dass es anlässlich der "5th GTCBio Cytokines & Inflammation Conference" positive Daten aus ihrem NFkB-Projekt präsentieren werde. Die Konferenz findet am 29. und 30. Januar 2007 in Breckenridge, Colorado statt.
In Studien an einem Tiermodell für Rheumatoide Arthritis konnte bei einem von 4SC's NFkB -Inhibitoren eine sehr viel versprechende Aktivität gezeigt werden. Diese Substanz mit der Bezeichnung SC71570 erwies sich dabei sogar aktiver als das am Markt befindliche Vergleichspräparat Methotrexat. In der Basistherapie gegen Rheumatoide Arthritis gilt Methotrexat derzeit als Goldstandard. SC71570 wurde daher nun von der 4SC AG als Entwicklungssubstanz nominiert, um forciert in Richtung klinischer Studien weiterentwickelt zu werden. Der Inhibitor hat damit die Chance, als innovatives, oral verfügbares und niedermolekulares Therapeutikum mit einer neuartigen Wirkungsweise bei der Behandlung chronischer Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder entzündliche Darmerkrankungen auf den Markt zu kommen.
SC71570 gehört zu einer neuen Klasse von Wirkstoffkandidaten, welche von der 4SC AG identifiziert wurden. Diese Substanzen haben einen hemmenden (inhibitorischen) Effekt auf den NFkB -Signalweg, einen zentralen Mechanismus bei entzündlichen Prozessen. Die Inhibitoren sind in der Lage, die Aktivierung humaner Immunzellen zu regulieren. Die möglichen Therapiegebiete umfassen chronische Krankheiten mit hohem therapeutischem Bedarf, wie beispielsweise Rheumatoide Arthritis, chronische Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa) oder chronische Entzündungen der Atemwege. Mittelfristig ist auch eine Anwendung im Bereich der Krebstherapie oder der Behandlung viraler Infektionskrankheiten denkbar.
"Mit der Nominierung dieses Entwicklungskandidaten haben wir einen wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zur klinischen Prüfung genommen," erläutert Daniel Vitt, CSO der 4SC AG. Im Erfolgsfall verspräche ein solcher Wirkstoff seiner Einschätzung nach aufgrund des vielfältigen Anwendungsspektrums ein Peak-Sales Potenzial von ca. 800 Mio. Euro. SC71570 sei darüber hinaus eine ideale Ergänzung zu 4SC's DHODH-Inhibitor SC12267, der sich zur Zeit in einer klinischen Phase IIa - Studie zu Rheumatoider Arthritis befindet.
Die wissenschaftlichen Daten zu der neuen Entwicklungssubstanz werden im Rahmen der GTCBio - Konferenz auf einem Poster mit dem Titel "Novel Orally Active NFkB Inhibitors for the Treatment of Inflammatory Diseases" präsentiert.
Über die 4SC AG
Die 4SC AG (ISIN DE0005753818) notiert seit dem 15. Dezember 2005 im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse. Mit derzeit 59 Mitarbeitern entwickelt das 1997 gegründete Unternehmen neuartige Wirkstoffe gegen Entzündungserkrankungen und Krebs mit Hilfe einer auf Chemieinformatik gestützten Technologieplattform. Dabei wird das traditionelle Hochdurchsatzscreening von Wirkstoffkandidaten vom Labor auf den Computer verlagert. Auf diese Weise kann das Unternehmen deutliche Kosten- und Zeitvorteile sowie erhöhte Erfolgsquoten in der Medikamentenentwicklung erzielen. Die 4SC AG nutzt ihre patentgeschützte Technologieplattform, um eine nachhaltige Projektpipeline an Wirkstoffen aufzubauen, die bis in frühe klinische Phasen ("Proof of Concept") entwickelt und anschließend gegen Vorab- und Meilensteinzahlungen sowie Umsatzbeteiligungen an die Pharmaindustrie auslizenziert werden sollen. Aktuell besteht die Pipeline aus fünf Projekten. Das erste Projekt zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis durchläuft derzeit die klinische Phase IIa. Drei weitere Produktkandidaten befinden sich in präklinischer Entwicklung sowie ein weiteres Projekt im Forschungsstadium. Darüber hinaus setzt das Unternehmen seine Technologieplattform in Kooperationen mit Pharma- und Biotechnologieunternehmen ein und erzielt damit auch bereits erste Umsätze.
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