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TERMIN: Aktion in Berlin gegen Rüstungsexporte an Saudi-Arabien

Einladung zur Menschenrechtsaktion Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien sofort stoppen! Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Jemen nicht anheizen! am Dienstag, 21. November 2017, 12:30 bis 15:00 Uhr, Invalidenstraße, gegenüber vom Haupteingang des Wirtschaftsministeriums in Berlin

Göttingen/Berlin, den 20.11.2017 -- Mit einer Mahnwache vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin will die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am morgigen Dienstag die amtierende und die zukünftige Bundesregierung dazu aufrufen, alle Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien sofort zu stoppen. "Die kürzlich erteilte Genehmigung für die Lieferung von Rüstungsgütern im Wert von knapp 148 Millionen Euro an Saudi-Arabien muss sofort zurückgenommen werden, bis das sunnitische Königreich seine Luftangriffe auf Ziele im benachbarten Jemen einstellt und die Blockade der Flug- und Seehäfen sowie der Grenzübergänge aufhebt", begründet die GfbV ihre Menschenrechtsaktion.

"Die Patrouillenboote, die Saudi-Arabien aus Deutschland beziehen will, können auch für die Fortsetzung der Seeblockade des Jemen eingesetzt werden und dringend benötigen Hilfslieferungen verhindern", warnt die GfbV. "Deutschland darf eine Regierung, die Menschen im Nachbarland Jemen absichtlich einem Hungersterben aussetzen, auf keinen Fall unterstützen."

Die saudi-arabische Luftwaffe hat in den vergangenen zweieinhalb Wochen Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Wohnviertel, Schulen, Krankenhäuser, Straßen, Bauernhöfe, Märkte und andere zivile Ziele in dem von bewaffneten Konflikten zermürbten und verarmten südarabischen Jemen zerbombt. Seit Beginn des militärischen Eingreifens Saudi-Arabiens im Nachbarland Ende März 2015 wurden mindestens 10.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Mehr als 2.000 Schulen wurden zerstört oder schwer beschädigt. Von 26 Millionen Jemeniten sind etwa 21,2 Millionen, also fast 85 Prozent der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Etwa 7,6 Millionen, darunter drei Millionen Kinder und Frauen, leiden an Unterernährung. Auch Epidemien wie Cholera sind bereits ausgebrochen. Mindestens drei Millionen Jemeniten sind innerhalb des Landes auf der Flucht. 173.000 haben den Jemen bereits verlassen.

Ganz besonders schlimm steht es nach Angaben der GfbV um die Minderheit der seit jeher ausgegrenzten Al-Akhdam. Sie werden aufgrund ihrer dunkleren Hautfarbe seit Jahrhunderten diskriminiert und oft wie Sklaven behandelt, obwohl die Sklaverei im Jemen offiziell seit den 1960er Jahren abgeschafft ist. Die Al-Akhdam leben vorwiegend in städtischen Slums der umkämpften jemenitischen Städte wie Taizz oder in der immer wieder von der saudischen Luftwaffe angegriffenen Hauptstadt Sanaa. Durch den Krieg sind die Al-Akhdam in ein kaum vorstellbares Elend geraten, werden bei der Verteilung der wenigen Hilfsgüter, die in den Jemen gelangen, so gut wie gar nicht berücksichtigt. Mit 500.000 bis drei Millionen Angehörigen stellt diese Volksgruppe zwei bis zehn Prozent der 27 Millionen Einwohner des Landes.

Kontakt: Dr. Kamal Sido, GfbV-Nahostreferent, Tel. 0173 67 33 980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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