All Stories
Follow
Subscribe to Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Türkei: Erdogan droht Kurden - Keine Wahlkampfauftritte und Kriegsproganda in Deutschland!

Erdogan kündigt Krieg gegen Kurden in Nachbarländern an - Unverhohlene Drohungen werben selbstverständlich für Bruch des Völkerrechts - GfbV fordert: Keine Wahlkampfauftritte für türkische Kriegstreiber in Deutschland!

--- Göttingen, den 07. Mai 2018 --- Nach den unverhohlenen Drohungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, syrische Kurden mit einem neuen Krieg zu überziehen, hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ihre Forderung nach einem Verbot von Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in Deutschland bekräftigt. "Spätestens nachdem Erdogan am Sonntag in Istanbul auf einer Wahlveranstaltung angekündigt hat, weitere Gebiete in Nordsyrien anzugreifen, muss die Bundesregierung dem türkischen Präsidenten und anderen Politikern eine klare Absage erteilen. In Deutschland darf es keinen Wahlkampf geben, der sich auf Kriegspropaganda stützt", erklärte der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido heute in Göttingen. "Zudem müssen die NATO-Staaten die Pläne Erdogans, unter dem Deckmantel der "Terrorismusbekämpfung" noch mehr von Kurden gehaltene Regionen in Nordsyrien und dem Irak angreifen zu wollen, unmissverständlich verurteilen. Es darf nicht hingenommen werden, dass das Völkerrecht ganz selbstverständlich gebrochen wird."

Erdogan hatte am Sonntag weitere "Militäreinsätze" im benachbarten Syrien nach vorgezogenen Präsidentschaftswahlen am 24. Juni angekündigt. Dabei behauptete er, seine Soldaten hätte im nordsyrischen Afrin gegen Terroristen gekämpft. "Tatsächlich führte die türkische Armee dort völkerrechtswidrig Krieg gegen die friedliche mehrheitlich von Kurden bewohnte Region", betonte Sido. Dieser Krieg habe zu einer weiteren Destabilisierung und massiven Zunahme von Gewalt in Syrien geführt. Mehr als 200.000 Menschen mussten vor den anrückenden Panzern und Kriegsverbrechen fliehen.

"Nach der Eroberung haben das türkische Militär und die von der Türkei unterstützten Islamisten in Afrin faktisch das islamische Scharia-Recht eingeführt", berichtete Sido. "Frauen und nicht-sunnitische Volksgruppen müssen sich nun den strengen Regeln eines radikalen Islam unterwerfen." Bis zu 6.000 Kurden seien vom türkischen Militär und syrischen Islamisten verschleppt worden. In der Region herrsche de facto Kriegsrecht. Die Infrastruktur dieser landwirtschaftlichen Region sei nahezu vollständig zerstört worden. Die Besatzer hätten in regelrechten Raubzügen Eigentum der Zivilbevölkerung geplündert. Landwirtschaftliche und andere Fahrzeuge wurden geraubt und zum Verkauf zum Teil in die Türkei abtransportiert.

Kamal Sido ist erreichbar unter Tel. 0173 67 33 980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Postfach 2024, 37010 Göttingen
Tel. 0551 499 06-25, Fax 0551 58028 
presse@gfbv.de - www.gfbv.de/
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 04.05.2018 – 09:35

    Türkei: Inhaftierten kurdischen Präsidentschaftskandidaten freilassen!

    Türkei: Inhaftierter Kurdenpolitiker Demirtas nominiert - "Friedliche Demokraten stärken!" Bundesregierung soll sich für die Freilassung des kurdischen Präsidentschaftskandidaten einsetzen Die Bundesregierung soll sich dringend für die Freilassung des in der Türkei inhaftierten Kurden Selahattin Demirtas einsetzen. Das hat die Gesellschaft für bedrohte Völker ...

  • 04.05.2018 – 08:46

    "An Marx-Statue in Trier klebt das Blut von Millionen Verfolgten"

    Marx-Denkmal wird in Trier enthüllt (5.5.): An Marx-Statue klebt das Blut von Liu Xiaobo und Millionen Verfolgten in China Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Stadt Trier vorgeworfen, mit ihrem verherrlichenden Marx-Monument aus China Millionen Verfolgte in der Volksrepublik vor den Kopf zu stoßen. "An der Marx-Statue klebt das Blut von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo und anderen Verfolgten in ...

  • 03.05.2018 – 09:56

    Maas bei Afrikanischer Union - GfbV warnt vor zu hohen Erwartungen

    Außenminister Maas in Addis Abeba erwartet (3.5.) - GfbV warnt vor zu hohen Erwartungen: Afrikanische Union versagt beim Kampf gegen Straflosigkeit im Südsudan Vor dem Besuch von Außenminister Heiko Maas bei der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor zu hohen Erwartungen an das ...