All Stories
Follow
Subscribe to Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Jemen: Angriff auf Hodeida ist Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

Weltsicherheitsrat berät über Jemen-Krieg ( 14.6.): Angriff auf Hafenstadt ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit - Zivilbevölkerung braucht Schutz!

--- Göttingen, den 14. Juni 2018 --- Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an den Weltsicherheitsrat appelliert, den Angriff auf die Hafenstadt Hodeida im Jemen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verurteilen und einen sofortigen Stopp aller Kampfhandlungen zu fordern. "Der Weltsicherheitsrat muss seiner Schutzverantwortung für die Zivilbevölkerung nachkommen, denn der Angriff auf die Lebenslinie des Jemen wird die Lage in dem Land massiv verschärfen. Es droht eine humanitäre Katastrophe mit Ansage und angesichts dessen dürfen sich die bedeutendsten Staaten der Welt nicht mit leeren Appellen zur Zurückhaltung an die Konfliktparteien begnügen", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius am Donnerstag in Göttingen.

Der Weltsicherheitsrat wird heute auf Antrag von Großbritannien zusammenkommen, um über die neueste Eskalation in der Jemen-Krise zu sprechen. Am Mittwoch hatten von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien gestützte regierungsnahe Militärkräfte trotz vieler Warnungen der Vereinten Nationen und von Hilfsorganisationen die von Huthi-Rebellen gehaltene Stadt angegriffen. Es wurden mindestens 16 Luftangriffe auf das wichtige Zentrum am Roten Meer geflogen und bei Bodenkämpfen kamen mindestens 16 Personen zu Tode.

Die aktuelle Eskalation des Krieges im Jemen gefährdet nicht nur die 600.000 Bewohner der Hafenstadt, sondern mindestens acht Millionen Zivilisten im ganzen Land. Ihr Überleben hängt vom Transport von Hilfsgütern aus Hodeida ab. "Alle beschwichtigenden Erklärungen der angreifenden Militärs, Bodenkämpfe vermeiden zu wollen, sind realitätsfern", kritisierte Delius. Denn schon heute sehe man die katastrophalen Folgen der Gewalteskalation, weil Hilfsorganisationen und mit humanitärer Arbeit betraute Mitarbeiter der Vereinten Nationen die Stadt fluchtartig verlassen mussten.

"Es ist unverantwortlich, dass Friedensbemühungen der Vereinten Nationen nach wochenlangen Verhandlungen ihrer Unterhändler über einen Abzug der Huthi-Rebellen aus Hodeida jetzt zunichte gemacht werden", sagte Delius. "Die von den USA entscheidend bewaffnete und militärisch unterstützte Koalition aus Saudi-Arabien und den Emiraten spielt mit dem Leben von Millionen Menschen und ignoriert das Prinzip der Schutzverantwortung, zu dem sich die internationale Staatengemeinschaft auf dem Milleniumsgipfel im Jahr 2005 bekannt hat."

Ulrich Delius ist zu erreichen unter Tel. 0160/95671403

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024, 37010 Göttingen
Tel. +49 (0)551 499 06-25, Fax +49 (0)551 58028 
presse@gfbv.de - www.gfbv.de/
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 12.06.2018 – 09:04

    Türkei: Schwere Vorwürfe gegen Erdogan

    Schwere Vorwürfe gegen Erdogan: Türkischer Präsident will mit Angriffen auf Kurden vor den Wahlen punkten Kurz vor den Wahlen in der Türkei warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor einer Eskalation der Gewalt gegen Kurden innerhalb und außerhalb des Landes. "Ohne Rücksicht auf die Gesundheit und das Leben von vielen tausend Zivilisten zettelt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan neue ...

  • 11.06.2018 – 10:00

    Nordkorea-USA-Gipfel: Auch Menschenrechte müssen Thema sein!

    Nordkorea / USA - Gipfel in Singapur (12.6.): Sippenhaft, Arbeitslager, keinerlei Religionsfreiheit - Schwere Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea im Dialog nicht aussparen! Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die Hoffnung geäußert, dass bei dem Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten der USA und Nordkoreas auch Menschenrechtsfragen erörtert werden. "Wir begrüßen alle Gespräche über einen Abbau ...

  • 09.06.2018 – 12:27

    Asiens Autokraten unter sich - Menschenrechtsfragen werden auf Gipfeltreffen tabuisiert

    Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in China Angst vor "Big Brother" China Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den Teilnehmerstaaten des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in China vorgeworfen, Menschenrechtsfragen auszusparen und gezielt zu ignorieren. "Selbst akute ...