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Brasilien: Ex-Trump-Berater Steve Bannon ist Gefahr für Indigene

Brasilien: Ex-Trump-Berater Steve Bannon soll rechtspopulistischen Präsidentschaftskandidaten unterstützen - Große Gefahr für indigenen Gemeinschaften - Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor Angriff auf ihre Grundrechte

--- Göttingen, den 14. August 2018 --- Mit großer Sorge beobachtet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) den wachsenden Erfolg des rechtspopulistischen Kandidaten der PSL (Social Liberal Party) Jair Bolsonaro in Brasilien. "Sollte Bolsonaro die Wahlen am 7. Oktober gewinnen, wird dies den Druck auf die indigenen Völker Brasiliens weiter erhöhen", befürchtet die GfbV-Referentin für indigene Völker, Yvonne Bangert. "Bolsonaro ist genauso wie sein neuer Wahlhelfer, der ehemalige Chefberater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, ein Befürworter der Waffenlobby und ein Freund der Agrarwirtschaft, die den indigenen Gemeinschaften Brasiliens schon jetzt das Leben schwermachen. Sie leiden unter der zunehmenden Brutalisierung im Land und müssen gegen die wachsende Industrialisierung ihrer Territorien, die Aufweichung ihrer Landrechte und gegen Vertreibung kämpfen. Viele ihrer Repräsentanten wurden bereits mit dem Tode bedroht oder ermordet." Bolsonaro (63) hat beste Chancen bei den Präsidentschaftswahlen. Bei Umfragen bekam er bereits 19 Prozent Ja-Stimmen.

"Wir sind in großer Sorge, dass den indigenen Völkern in Brasilien jetzt - wie den Native Americans in den USA - ein Frontalangriff auf die ihnen verbliebenen Grundrechte bevorsteht", warnte Bangert. "Die 305 indigenen Völker Brasiliens und die etwa 100 in freiwilliger Abgeschiedenheit lebenden kleinen indigenen Völker sind schon deshalb in größter Gefahr, weil die meisten Rohstoffreserven sich in ihren Territorien befinden." Zwar seien die Grenzen von 400 der rund 700 indigenen Gebiete Brasiliens festgelegt und die Landrechte der dort lebenden Gemeinschaften seien vorerst auch gesichert. Doch es gibt Bestrebungen, auf dem Gesetzeswege bestehende Schutzbestimmungen aufzuweichen und die Schaffung neuer indigener Territorien zu verhindern. Darüber hinaus ist der Prozess der Anerkennung neuer indigener Gebiete seit zwei Jahren ausgesetzt.

Mit Steve Bannon hole sich Bolsonaro den Regisseur des aggressiv-nationalistischen US-Wahlkampfes von 2016 ins Boot, sagte Bangert. Die Angst vieler Brasilianer um ihre Sicherheit spiele ihnen in die Hände. Eine der Wahlkampfparolen von Bolsonaro lautet, jeder Brasilianer solle die Möglichkeit bekommen, sich mit der eigenen Waffe zu verteidigen. Tatsächlich wurden in dem südamerikanischen Land 2017 mehr als 60.000 Menschen ermordet.

Steve Bannon versucht zurzeit, durch Unterstützung europäischer rechtspopulistischer Parteien die Europawahlen im Mai 2019 zu beeinflussen. Offenbar will er seinen Einflussbereich auch auf internationaler Ebene ausdehnen.

Weitere Informationen: Yvonne Bangert 0551 49906 14

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