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Welt-Roma-Tag (08.04.): Diskriminierung und Ausgrenzung der Sinti und Roma muss enden

Zum Welt-Roma-Tag am 8. April erinnert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an die systematische Diskriminierung von Angehörigen dieser Minderheit. Zudem fordern Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter aus dem Kosovo von der UN Wiedergutmachung: Mehrere hundert von ihnen waren über Jahre in bleivergifteten Flüchtlingslagern untergebracht. Kürzlich appellierten EU-Abgeordnete und der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Giftstoffe an den UNO-Generalsekretär, endlich zu handeln. Seit Beginn des Kosovo-Krieges wurden rund 130.000 der 150.000 Roma und Aschkali aus dem Land getrieben. Antiziganismus, die Hauptursache für Flucht und Vertreibung, grassiert weiter. Wirksame Maßnahmen dagegen werden kaum umgesetzt.

Anlässlich des Welt-Roma-Tages am 8. April erinnert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an die weiter andauernde systematische Diskriminierung von Angehörigen dieser Minderheit. Sie fordert mehr Schutz für Roma und Sinti weltweit: "Diese Minderheit steht stellvertretend für all jene, die in Konflikt-, Kriegs- und Genozidregionen massive Menschenrechtsverletzungen erlitten haben. Sie sind schuldlos zu Opfern geworden und werden noch heute massiv diskriminiert. Diese Kette muss endlich abreißen", forderte Jasna Causevic, Referentin der GfbV für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung am Freitag in Göttingen. Nicht nur Nationalstaaten, auch die UNO und ihre Institutionen zeigten Ignoranz und Rassismus gegenüber einer Minderheit, deren Rechte sie eigentlich schützen und fördern müssten, so Causevic.

So erwarten die Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter aus dem Kosovo von den Vereinten Nationen Gerechtigkeit und Wiedergutmachung: Nach der Nato-Intervention im Kosovo (1999) wurden mehrere hundert Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter in fünf bleivergifteten Flüchtlingslagern in Nord Mitrovicë/Mitrovica angesiedelt. Mindestens 192 Roma, darunter viele Kinder, erkrankten durch die Bleibelastung und kämpfen bis heute mit den Folgen. "Wider besseres Wissen wurden diese Roma rund zwölf Jahre in einer bleiverseuchten Gegend untergebracht" kritisiert die Roma-Aktivistin Argentina Gid?ic. "Sie verdienen eine Entschuldigung und eine Wiedergutmachung." Die UN wollen allerdings keine Wiedergutmachung zahlen, obwohl der Menschenrechtsausschuss der UN-Mission im Kosovo "Human Rights Advisory Panel" (HRAP) dies empfohlen hatte. Kürzlich appellierten auch 55 Abgeordnete des EU-Parlamentes sowie der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Giftstoffe an den UN-Generalsekretär António Guterres, endlich zu handeln. "Wir erwarten, dass die UN den Prinzipien treu bleiben, die sie selbst hochhalten: Verantwortung für Schwächere und die Stärkung von Minderheitenrechten", so Causevic.

Seit Beginn des Kosovo-Krieges wurden rund 130.000 der 150.000 Roma und Aschkali durch Morde, Vergewaltigungen, Entführungen, Folter und die bis heute anhaltende rassistische Verfolgung aus dem Land getrieben. Antiziganismus, die Hauptursache für Flucht und Vertreibung, grassiert weiter. Wirksame Maßnahmen dagegen werden kaum umgesetzt. Insbesondere die südosteuropäischen Regierungen müssten ermahnt und unterstützt werden, den Roma Zugang zu angemessenem Wohnraum, Bildung, Beschäftigung und medizinischer Versorgung zu verschaffen.

Der Welt-Roma-Tag wird international am 8. April begangen. Er würdigt den Beitrag der seit über 1.000 Jahren in Europa beheimateten Minderheit der Sinti und Roma an Kultur und Geschichte. 1971 fand an diesem Tag der erste Welt-Roma-Kongress in London statt, den dritten Welt-Roma-Kongress 1981 organisierte die GfbV unter Schirmherrschaft von Indira Gandhi und Simon Wiesenthal in Göttingen. Die GfbV ist Mitglied des Bündnisses für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas.

Nähere Informationen zum Welt-Roma-Tag 2019 finden Sie unter https://www.stiftung-denkmal.de/startseite/neues/detail/romaday-2019.html.

Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551 49906 16.

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