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Aufstand der Zivilgesellschaft im Sudan: Paramilitärs beschießen friedliche Demonstranten

Milizionäre der paramilitärischen Rapid Support Forces haben gestern Abend friedliche Demonstranten in Khartum beschossen. Mit Tränengas, Schlagstöcken und scharfer Munition versuchten die Milizionäre vergeblich, eine besetzte Nil-Brücke zu räumen. Sechs Menschen starben, mindestens zwölf weitere wurden zumeist durch Schüsse verletzt. Der stellvertretende Chef des regierenden Militärrates ist Kommandeur der Miliz, die in Darfur im Westen des Sudan Völkermordverbrechen begangen hat. Während sudanesische Soldaten immer wieder mit den Demonstranten sympathisieren, gehen Milizionäre mit brutaler Härte gegen sie vor.

Milizionäre der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) haben gestern Abend friedliche Demonstranten in Khartum beschossen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verurteilt den Einsatz scharfer Munition in der sudanesischen Hauptstadt: "Die Miliz wird nach zahlreichen Verbrechen für ihre Brutalität gefürchtet. Sie ist noch gefährlicher als die sudanesische Armee", warnt GfbV-Direktor Ulrich Delius. Mit Tränengas, Schlagstöcken und scharfer Munition versuchten die Milizionäre vergeblich, eine besetzte Nil-Brücke zu räumen. Sechs Menschen starben, mindestens zwölf weitere wurden zumeist durch Schüsse verletzt, wie Ärzte vor Ort berichten.

Die GfbV befürchtet eine weitere Eskalation durch Übergriffe der Miliz, die in Darfur im Westen des Sudan Völkermordverbrechen begangen hat. "Der stellvertretende Chef des regierenden Militärrates ist als RSF-Kommandeur seit Jahren für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich. Das bedeutet eine schwere Hypothek für den demokratischen Neubeginn im Sudan", erklärt Delius. "General Mohamed Hamdan, genannt Hemeti, ist ein Verbrecher und Völkermörder. Er gehört in eine Zelle beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und nicht in der Führungsspitze eines demokratischen Sudan."

Derzeit kontrollieren tausende RSF-Milizionäre strategische Verkehrsknotenpunkte Khartums. Während sudanesische Soldaten immer wieder mit den Demonstranten sympathisieren, gehen RSF-Milizionäre mit brutaler Härte gegen sie vor. Armee und RSF misstrauten sich gegenseitig. Es gebe tiefe Gräben zwischen den regulären Streitkräften und den legalisierten Mörderbanden, die der gestürzte Diktator Bashir aufgebaut hatte, wie die Menschenrechtsorganisation erklärt. In sämtlichen Konfliktregionen im Sudan habe die RSF mordend und plündernd eine Spur der Verwüstung hinterlassen. "Es ist skandalös, dass Staaten wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate den Militärrat als legitime Regierung des Sudan anerkennen", so der GfbV-Direktor.

Gestern Abend hatte es zunächst Meldungen gegeben, die Demonstranten hätten sich mit den Militärs auf die Gründung eines "souveränen Rates" verständigt, um das Land zu regieren. Doch die Gewalt der RSF droht alle Bemühungen um Demokratie und Frieden zu vereiteln.

Ulrich Delius ist zu erreichen unter Tel. 0160/95671403

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