Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Volksaufstand in Tibet vor 61 Jahren (10.3.): China verfolgt Nonnen und Mönche
Volksaufstand in Tibet vor 61 Jahren (10.3.):
- Buddhistische Nonnen und Mönche systematisch verfolgt - Tausende in Umerziehungs- und Arbeitslagern - Berichte von Folter und Vergewaltigungen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft China vor, buddhistische Nonnen und Mönche systematisch zu verfolgen und zwangsweise zu assimilieren. Damit solle Tibet unter die totale Kontrolle der Volksrepublik kommen. „61 Jahre nach der blutigen Niederschlagung des Volksaufstands wird in Tibet noch immer Widerstand gegen Chinas Herrschaft geleistet. Buddhistische Nonnen und Mönche gelten den Sicherheitsbehörden als besonders verdächtig. Systematisch versucht man ihren Willen zu brechen und schreckt dabei auch nicht vor Folter und Vergewaltigungen zurück“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Montag in Göttingen. Die Menschenrechtsorganisation forderte die sofortige Auflösung der Umerziehungslager, in die Nonnen und Mönche eingewiesen wurden. Zuvor hatte die Behörden sie gezwungen, ihre religiöse Ausbildung in buddhistischen Lehrinstituten aufzugeben.
Die GfbV verurteilt die zwangsweise Internierung von Nonnen und Mönchen als unmenschlich und als Verletzung grundlegender Menschenrechte. Im August 2019 mussten rund 7.000 Nonnen und Mönche das buddhistische Studienzentrum Yachen Gar in der Provinz Sichuan auf Anordnung der Behörden verlassen. Mehrere tausend Menschen wurden daraufhin in Umerziehungs- und Arbeitslager eingewiesen. Ähnliches war bereits in den Jahren 2017 und 2018 im Studienzentrum Larung Gar geschehen, wo mehr als 4.800 Nonnen und Mönche vertrieben wurden. Aus dem Gewahrsam Freigekommene berichten über regelmäßige Übergriffe in den Umerziehungslagern durch das Wachpersonal. So würden Menschen gefoltert, Opfer sexueller Nötigungen oder sogar von Vergewaltigungen, um ihren Willen und ihre Persönlichkeit zu brechen.
Menschen aus Tibet gedenken jedes Jahr am 10. März der Opfer des Volksaufstandes gegen die völkerrechtswidrige Besetzung ihres Landes durch China. Rund 87.000 Menschen starben im ersten Jahr nach dem Beginn des Aufstands am 10. März 1959. Weitere 1,1 Millionen Menschen fielen Chinas Repression in Tibet in den folgenden Jahrzehnten zum Opfer.
Ulrich Delius ist erreichbar unter u.delius@gfbv.de oder 0160/95671403.
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