Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Einladung zur Menschenrechtsaktion: Zwangsarbeit, Zwangssterilisierungen und 1,5 Millionen Uigur*innen in Lagern in Xinjiang/Ostturkestan: Siemens darf nicht schweigen!
Die Gesellschaft für bedrohte Völker, die Uigurische Gemeinde in Europa e.V. und der Weltkongress der Uiguren (WUC) veranstalten eine Menschenrechtsaktion vor der Hauptzentrale des Siemens-Konzerns:
Am Montag, den 27. Juli 2020,
von 14 Uhr bis etwa 16:30 Uhr
vor der Siemens Konzernzentrale,
Ecke Wittelsbacher Platz und Finkenstraße, München
Gemeinsam mit in München lebenden Uigur*innen fordern die drei Organisationen den Siemens-Konzern und seinen Aufsichtsratsvorsitzenden Joe Kaeser auf, Rechenschaft über die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen "China Electronics Technology Group" (CETG) abzulegen. CETG hat eine spezielle Überwachungs-App entwickelt, die in Xinjiang/Ostturkestan eingesetzt wird. Diese Region ist die Heimat der uigurischen und anderer muslimischer Nationalitäten. Auf Grundlage der durch die App erfassten Daten werden sie in Umerziehungslager eingesperrt. In der Umgebung dieser Lager entstehen Fabriken, in denen Uigur*innen, Kasach*innen und Kirgis*innen für Billiglöhne Zwangsarbeit verrichten müssen.
Kürzlich erschienen zudem Berichte über Zwangssterilisationen von Uigur*innen durch die chinesischen Behörden in der Region Xinjiang/Ostturkestan. Ausländische Unternehmen, die direkt oder indirekt an der Unterdrückung von muslimischen Nationalitäten beteiligt sind, dürfen diese Entwicklung nicht ignorieren.
Die chinesische Regierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kulturelle und religiöse Identität der muslimischen Nationalitäten in der Region Xinjiang/Ostturkestan auszulöschen. Darüber hinaus versucht sie, durch Zwangssterilisierungen bei uigurischen Frauen die Zahl der Neugeburten zu senken. Sie trennt kleine Kinder von ihren Familien und steckt sie zwangsweise in Internate. Siemens darf zu diesen schwersten Verbrechen nicht schweigen.
Sie erreichen Asgar Can (Uigurische Gemeinde e.V.) unter 0176-70864325 oder canasgar@yahoo.de.
Sie erreichen Hanno Schedler, GfbV-Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung, unter 0551/49906-15 oder h.schedler@gfbv.de.
Gesellschaft für bedrohte Völker Postfach 2024 D-37010 Göttingen Tel.: +49 551 499 06-21 Fax: +49 551 580 28 E-Mail: info@gfbv.de www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat