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Hauptversammlung des Kupferkonzerns Aurubis: Bündnis fordert mehr Transparenz in der Lieferkette

Köln/Münster/Göttingen/Berlin – Ein zivilgesellschaftliches Bündnis fordert die Aurubis AG auf, mehr Transparenz in der Kupfer-Lieferkette herzustellen. Außerdem soll der Konzern in diesem Jahr auf die Ausschüttung einer Dividende verzichten und die frei werdenden Mittel in Höhe von knapp 57 Millionen Euro für die Einrichtung eines Umweltfonds, eines Gesundheitsfonds und eines Sozialfonds verwenden.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die Christliche Initiative Romero (CIR), die Kampagne Bergwerk Peru, Goliathwatch und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre werfen der Aurubis AG vor, keine ausreichenden Anstrengungen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in den eigenen Lieferketten zu unternehmen. Außerdem werde Europas größter Kupferkonzern den Anforderungen an menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, welche die Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) formuliert, nicht gerecht.

„Aurubis hat sich zu einer sorgfältigen Auswahl seiner Vertragspartner im In- und Ausland verpflichtet. Das muss auch für Norwegen gelten“, fordert Yvonne Bangert von der Gesellschaft für bedrohte Völker. Aurubis betont in seiner Nachhaltigkeitsstrategie seine Verpflichtung für Umwelt- und Klimaschutz. Das Unternehmen bekennt sich außerdem zu den Menschenrechten der indigenen Völker in seinen Projektgebieten. Die Sami, die in der Region der künftigen Mine von Nussir Rentierherden halten, lehnen den Kupferbergbau ab. Sie sehen ihr Recht auf freie, vorherige, informierte Zustimmung verletzt. Aurubis sollte ohne die ausdrückliche Zustimmung der samischen Rentierhalter seinen Kupfervertrag mit Nussir nicht erfüllen. Nils Utsi, der Vorsitzende der Repparfjord Rentierhalter: „Die Mine ist der Kreißsaal unserer Herden. Wenn sie wirklich die Arbeit aufnimmt, werden wir unsere Herden verlieren.“

„Die Kupferproduktion belastet die Umwelt und führt zu gesundheitlichen Schäden bei der Bevölkerung in den Bergbauregionen und an den Standorten der Kupferhütten“, sagt Markus Dufner vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. „Deshalb schlagen wir vor, Vorstand und Aufsichtsrat von Aurubis nicht zu entlasten. Mit einem Dividenden-Verzicht können die Aktionärinnen und Aktionäre einen Beitrag zur Abmilderung der ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Schäden, die bei der Kupferproduktion entstehen, leisten.“

Sie erreichen Yvonne Bangert unter y.bangert@gfbv.de oder 0551/49906-14.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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