All Stories
Follow
Subscribe to Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Massenamnestie in Myanmar: Hassprediger Wirathu vermutlich entlassen

Massenamnestie in Myanmar:

  • GfbV kritisiert mutmaßliche Entlassung des Hasspredigers Wirathu
  • Hat Genozid an Rohingya ideologisch und rhetorisch vorbereitet
  • Junta möchte wohl Ultranationalisten auf ihre Seite ziehen

Unter den Zehntausenden Häftlingen, die das myanmarische Militär am heutigen Freitag begnadigt hat, soll Medienberichten zufolge auch der buddhistische Hassprediger Ashin Wirathu sein. „Die Entlassung dieses hochgefährlichen geistigen Brandstifters ist ein Schlag ins Gesicht aller nicht-buddhistischen Minderheiten Myanmars“, kritisiert Jasna Causevic, Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). „Er hat wie kein anderer den Hass auf Muslime, vor allem Rohingya geschürt. So hat er den Genozid an dieser Volksgruppe ideologisch und rhetorisch vorbereitet und ist dafür mitverantwortlich.“

Der nationalistische Hardliner Wirathu, auch bekannt als „Burmesischer Bin Laden“, hatte sich kurz vor den Parlamentswahlen im vergangenen November der Polizei in Yangon gestellt. „Die Generäle haben seine Hassbotschaften immer geduldet und für ihre Zwecke genutzt. Erst, als er Aung San Suu Kyi kritisierte, die zu diesem Zeitpunkt mit dem Militär verbündet war, erließ die Junta einen Haftbefehl“, erinnert Causevic. „Jetzt, da dieses Bündnis gebrochen ist, möchte die Junta wohl die Ultranationalisten im Land auf ihre Seite ziehen und sich den Hassprediger wieder zunutze machen.“

Der genaue Hintergrund der Massenamnestie liege zwar noch im Dunkeln, doch seien verschiedene Erklärungen denkbar. „Innerhalb des Militärs scheint derzeit ein gewisses Chaos zu herrschen, denn es sind sowohl Schwerkriminelle als auch unschuldige politische Gefangene entlassen worden“, so Causevic. „Sicherlich wollen die Generäle Platz für kommende Verhaftungswellen schaffen. Gleichzeitig wollen sie sich wohl mit kritischen Stimmen im In- und Ausland gutstellen.“

Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551/49906-16.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 11.02.2021 – 11:33

    Militärputsch in Myanmar: Sanktionen für Demokratie und Menschenrechte

    Forderung nach Sanktionen gegen Myanmars Militär: - Deutschland und Europa müssen Solidarität zeigen und Sanktionen beschließen - Militärdiktatur wird die Lage der Minderheiten verschlechtern - Vom Weltsicherheitsrat ist keine Intervention zu erwarten Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) appelliert an Außenminister Heiko Maas, die demokratischen Kräfte ...

  • 08.02.2021 – 09:33

    Pressemitteilung des Oromo-Netzwerkes: Hungerstreik der politischen Gefangenen der Oromo

    Sehr geehrte Damen und Herren, anbei leiten wir Ihnen eine Pressemitteilung des Oromo-Netzwerkes weiter. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Sufian Weise oder die Pressestelle der GfbV. Nach der politischen Ermordung des Oromo-Künstlers Hachalu Hundesa am 29. Juni 2020 trieb das äthiopische Regime prominente politische Führer der Oromo zusammen: Jawar Mohammed, ...