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Weltwassertag (22.3.): Illegales Wirtschaften gefährdet indigene Wasserversorgung

Weltwassertag (22.3.):

  • Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht
  • Illegales Wirtschaften gefährdet indigene Wasserversorgung
  • Marginalisierte Gruppen können ihr Recht nur schwer durchsetzen

Zum Weltwassertag der Vereinten Nationen am 22. März erinnert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser. „In vielen Regionen der Welt haben Menschen allerdings nur eingeschränkt Zugang zu dieser lebenswichtigen Ressource“, erklärt Regina Sonk, GfbV-Referentin für indigene Völker. „Indigene sind besonders davon betroffen. Denn sie leben häufig in Gebieten, in denen illegale Landwirtschaft und Bergbau die natürlichen Wasservorkommen stärker beanspruchen, als diese sich regenerieren können.“ Wo Staaten illegales Wirtschaften stillschweigend zuließen, blieben die Interessen der oft marginalisierten indigenen Bevölkerung auf der Strecke.

Ein Beispiel dafür ist der Rio Tarumã, der bis vor kurzem durch das indigene Dorf Acorizal floss. Der Fluss war der Mittelpunkt des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens der Chiquitanos im Südwesten des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. „An einem Tag im Januar dieses Jahres hörte das Wasser auf zu fließen. Was blieb, war verunreinigter Schlamm“, berichtet Sonk. „Zwei Wochen suchten die Chiquitanos nach dem Grund für das plötzliche Versiegen.“ Unweit ihres Dorfes gab es große Viehbetriebe und Sojaanbauflächen. Die Umweltbehörde fand flussaufwärts eine verlassene illegale Baustelle: Mit Baggern war versucht worden, das Flusswasser umzuleiten und aufzustauen. Bis heute ist nicht klar, wer dafür verantwortlich war. „Für die Chiquitanos jedoch fehlt nun auf unbestimmte Zeit eine wichtige Lebensgrundlage. Um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern, braucht es ein besseres Bewusstsein für den Wert des Wassers, auch aufseiten der Regulierungsbehörden“, so Sonk.

Dieses Bewusstsein möchten die Vereinten Nationen mit dem Weltwassertag stärken, der seit 1993 unter einem jährlich wechselnden Thema stattfindet. Das diesjährige Motto „Valuing Water“ steht im Zusammenhang mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das darin festgeschriebene Nachhaltigkeitsziel 6, „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten“, soll am Weltwassertag gestärkt werden. Am 22. März erscheint zudem der jährliche UN-Weltwasserbericht.

Sie erreichen Regina Sonk unter r.sonk@gfbv.de oder 0551/49906-31.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
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Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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