Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Kampf um Tian’anmen-Denkmal in Hongkong: Geschichte umschreiben, Gedenken verhindern
Kampf um Tian’anmen-Denkmal in Hongkong:
- Entfernung des Denkmals dient Geschichts-Revisionismus
- Chinesische Führung will Erinnerung an Massaker unterbinden
- Deutschland soll dänischen Künstler Jens Galschiøt kontaktieren
China nutzt seine unangefochtene Kontrolle über Hongkong, um das einzige Tian’anmen-Mahnmal des Landes entfernen zu lassen. Die „Säule der Schande“ (Pillar of Shame) erinnert an das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989. „Die Anordnung, das Denkmal zu entfernen, ist nicht in erster Linie ein Angriff auf die Kunstfreiheit, sondern auf eine wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung“, berichtet Jasna Causevic, Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). „Die chinesische Führung hat das Prinzip ‚Ein Land, zwei Systeme‘ abgeschafft und nutzt ihre neue Macht, um die Erinnerung an das Massaker auch in Hongkong zu unterbinden.“
„Der Versuch, die ‚Säule der Schande‘ vom Campus der Universität Hongkong zu entfernen, steht symbolisch für das Ende der Freiheitsrechte in der Stadt. Es offenbart das Bestreben der Kommunistischen Partei Chinas, unliebsame Formen des historischen Gedenkens aus dem öffentlichen Raum zu tilgen und durch ihre revisionistische Fassung zu ersetzen“, erklärt Aniessa Andresen, Vorsitzende Hongkonger in Deutschland e. V. in einem Statement der Organisation für die GfbV.
„Mahnmale wie dieses führen uns vor Augen, wohin Totalitarismus und die Unterdrückung der Freiheit führen können“, so Causevic. Die GfbV erwarte mehr Engagement auch vonseiten der deutschen Bundesregierung und deutschen Universitäten. Angebote, das Denkmal aufzunehmen, seien bisher nur aus anderen Ländern gekommen. Deutschland sollte daher Kontakt mit dem dänischen Künstler Jens Galschiøt aufnehmen, der die Skulptur 1997 erschaffen hatte. Sie sei über drei Jahrzehnte ein zentraler Anlaufpunkt der Zivilgesellschaft in Hongkong geworden, wie der Verein Hongkonger in Deutschland e.V. berichtet. Zugleich sei sie ein Symbol der Ablehnung des Totalitarismus.
Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551/49906-16.
Sie erreichen Aniessa Andresen vom Verein Hongkonger in Deutschland e.V. unter aniessa.andresen@hongkonger-in-deutschland.org oder 07723/8739633.
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