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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

IOC-Präsident soll zurücktreten: Thomas Bach ist der olympischen Idee unwürdig

Menschenrechtsorganisation fordert Rücktritt des IOC-Präsidenten:

  • Thomas Bach hat die olympische Idee zu einer Farce verkommen lassen
  • Seine Unterwürfigkeit gegenüber dem chinesischen Regime ist der olympischen Idee unwürdig
  • Das IOC braucht eine Spitze, die olympische Werte tatsächlich ernstnimmt

Es sind noch 100 Tage bis zum Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking 2022. Noch immer weigern sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) und sein Präsident Thomas Bach, die verheerende Menschenrechtslage in China anzuerkennen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert Herrn Bach daher zum Rücktritt auf. Sein Schweigen zu den Menschenrechtsverletzungen in der nordwestlichen Provinz Xinjiang sowie in Tibet und Hong Kong sei mit den olympischen Idealen unvereinbar und verhöhne die Opfer der brutalen Diktatur Chinas.

„Thomas Bach hat die olympische Idee zu einer Farce verkommen lassen. Er spricht von Frieden und Verständigung – und versorgt eines der brutalsten Regime unserer Zeit mit einer Propaganda-Show. Zugleich will er jeden Versuch unterbinden, die Lage der Unterdrückten im Gastgeberland zu verbessern oder auch nur anzusprechen“, erinnert Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Um Schaden von der olympischen Idee und dem Ansehen der Spiele abzuwenden, sollte er unverzüglich zurücktreten. Seine Rolle als Apologet schwerster Verbrechen ist dieser Institution unwürdig.“

In seiner Rede zu feierlichen Entzündung der Olympischen Flamme am 18. Oktober in Griechenland hatte Bach beteuert, die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking würden „ein wichtiger Moment sein, um die Welt im Geiste des Friedens, der Freundschaft und der Solidarität zusammenzubringen.“ Derartige Erklärungen bezeugten die skandalöse Ignoranz Thomas Bachs, sowie seine Unterwürfigkeit gegenüber dem chinesischen Regime. „Noch könnte Herr Bach die Welt überraschen, den Völkermord an der uigurischen Bevölkerung und die unübersehbaren Verbrechen öffentlich anprangern und Zusagen für die Einhaltung der Menschenrechte in China fordern“, so Causevic. „Da ihm dazu offenbar das Format fehlt, sollte er sich zurückziehen und den Weg für eine IOC-Spitze freimachen, die die olympischen Werte tatsächlich ernstnimmt.“

Verschiedene deutsche Menschenrechtsorganisationen veröffentlichen heute 100 Gründe, warum die olympischen Spiele boykottiert werden sollten. Nach Angaben des US-amerikanischen State Department werden seit 2017 bis zu zwei Millionen Angehöre verschiedener Ethnien, vor allem der uigurischen, in sogenannten Umerziehungslager eingepfercht und misshandelt. Kinder werden von ihren Eltern getrennt, Frauen zwangssterilisiert, Zwangsarbeit ist sehr weit verbreitet. Von diesen Verbrechen will die chinesische Regierung mit den Olympischen Winterspielen ablenken. Politische Statements sollen nicht erlaubt sein.

Sie erreichen Jasna Causevic unter j.causevic@gfbv.de oder 0551/49906-16.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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