Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Wahl des DFB-Präsidenten: Verband braucht klare Position zu Menschenrechten
Wahl des DFB-Präsidenten:
- Verband muss sich klar zu Menschenrechten weltweit bekennen
- Katar ist ein hochproblematischer Austragungsort für die WM
- DFB muss bei der FIFA auf höhere menschenrechtliche Standards bei der WM-Vergabe drängen
Der neue Präsident des Deutschen Fußball-Verbandes (DFB), der heute gewählt wird, muss sich klar zu Menschenrechten weltweit bekennen. Das fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) besonders vor dem Hintergrund der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar: „Der DFB behauptet in seinem Ethik-Kodex, für Respekt, Gleichberechtigung und Vielfalt einzustehen. Diese Werte verletzt das WM-Gastgeberland Katar täglich auf schockierende Weise“, erinnert Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV, der vor zwei Tagen von einer Recherche-Reise nach Katar zurückgekehrt ist. „Das Emirat betreibt eine aggressive Außenpolitik. Es finanziert gefährliche islamistische Organisationen im Nahen und Mittleren Osten und darüber hinaus.“
Beide Kandidaten für das Amt des DBF-Präsidenten hatten sich im Vorfeld für einen „Neuanfang“ ausgesprochen. „Wenn das ernstgemeint ist, muss die neue DFB-Führung offensiv die verheerende Menschenrechtslage in Katar thematisieren und die logistische und finanzielle Unterstützung von Islamisten durch das Emirat verurteilen“, fordert Sido. „Denn islamistische Organisationen wie Al-Qaida terrorisieren mit katarischer Unterstützung zahlreiche Minderheiten wie christliche und yezidische Gläubige oder Hazara.“ Der Verband müsse sich gegenüber der FIFA dringend für höhere menschenrechtliche Standards bei der Vergabe künftiger Weltmeisterschaften einsetzen.
In Katar sind die Rechte von Frauen stark eingeschränkt. Sie stehen de facto unter männlicher Vormundschaft. Währenddessen sind LGBTQ-Personen aggressiver Verfolgung und Unterdrückung ausgesetzt.
Trotz seines immensen Reichtums aus dem Erdöl-Export hat das Land die WM-Stadien auf den Schultern von Arbeitssklav*innen aus asiatischen Ländern errichten lassen. Bisher sollen etwa 10.000 Menschen auf den Baustellen ums Leben gekommen sein.
Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.
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