Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Minderheit im Kongo unter Druck: Neuer Report über die Bedrohung der Banyamulenge
Neuer Report über die Bedrohung der Banyamulenge:
- Am heutigen „Africa Day“ veröffentlicht die GfbV den Report „Die Banyamulenge – Eine Minderheit als geopolitischer Spielball“
- Minderheit im Oster der Demokratischen Republik Kongo lebt auf ressourcenreichem Land
- Zahlreiche Milizen sind in der Region aktiv, Armee und UN-Mission schützen die Bevölkerung nicht
Die Banyamulenge im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind fast täglich Gewalt und Bedrohungen ausgesetzt. Über 100 bewaffnete Milizen sind in der Region aktiv, die kongolesische Armee soll mit einigen von ihnen kooperieren. MONUSCO, die teuerste UN-Mission aller Zeiten, schaut tatenlos zu, wenn Menschen vertrieben und getötet, Dörfer niedergebrannt und massenhaft Rinder gestohlen werden. Die äußerst prekäre Lage dieser Minderheit hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) recherchiert und veröffentlicht am heutigen „Africa Day“ den Report „Die Banyamulenge – Eine Minderheit als geopolitischer Spielball“.
„Die Banyamulenge leben in einer sehr ressourcenreichen Region, die die Regierung in Kinshasa kaum überwachen kann“, erklärt Nadja Grossenbacher, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Das weckt Begehrlichkeiten unter den Nachbarstaaten, die mit einigen der Milizen verwoben sind. Die Banyamulenge sind dabei im Weg.“ Oft würden sie zudem fälschlicherweise als „ruandische Tutsi“ bezeichnet und entsprechend mit dem Nationalstaat assoziiert, was ihren Stand in der weiteren Bevölkerung der ost-kongolesischen Region Süd-Kivu erschwere. „Der Staat beschützt sie nicht, obwohl er es müsste. MONUSCO schützt sie nicht, obwohl das Mandat der Mission das vorsieht“, berichtet Grossenbacher. „Die Banymulenge sind auf sich allein gestellt. Ihre Lebensgrundlage – Rinder – wird ihnen genommen und verkauft. Hunderte von Dörfern wurden bereits niedergebrannt. Die Existenz dieser Minderheit ist ernsthaft bedroht.“
Die GfbV fordert die deutsche Bundesregierung daher auf, die Lage endlich ernst zu nehmen. Sie muss darauf hinarbeiten, dass der kongolesische Staat und die UN-Mission vor Ort die dortige Zivilbevölkerung effektiv schützen. Zudem muss sie Rohstoff-Importe aus diesem Gebiet unterbinden, denn sie tragen zur Finanzierung einiger Milizen bei, die die Region terrorisieren.
Den Report „Die Banyamulenge – Eine Minderheit als geopolitischer Spielball“ können Sie hier kostenlos herunterladen. Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne ein gedrucktes Exemplar zu.
Sie erreichen Nadja Grossenbacher unter n.grossenbacher@gfbv.de oder 0551/49906-27.
Gesellschaft für bedrohte Völker Postfach 2024 D-37010 Göttingen Tel.: +49 551 499 06-21 Fax: +49 551 580 28 E-Mail: info@gfbv.de www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat