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Christliche Gläubige im Nahen Osten: Unterdrückt durch islamistische Kräfte

Christliche Gläubige im Nahen Osten:

  • Besonders Konvertierte von islamistischen Kräften verfolgt
  • Finanzierung aus Katar, logistische Unterstützung durch Türkei
  • Westliche Regierungen lassen Islamisten gewähren

Zum Tag der Menschenrechte erinnert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an das Schicksal christlicher Konvertiten in islamisch geprägten Ländern: „Das Emirat Katar, Gastgeber der Fußball-WM in der Adventszeit, finanziert und unterstützt radikal-islamistische, sunnitischen Gruppen. Diese unterdrücken, vertreiben oder ermorden überall im Nahen Osten christliche Gläubige und Angehörige anderer religiöser Minderheiten“, erklärt Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV. „Während des Kalten Krieges war Saudi-Arabien der wichtigste Geldgeber bewaffneter islamistischer Gruppen, Organisationen und Parteien. Diese Rolle hat nun Katar übernommen. Während das kleine Emirat für das Geld sorgt, übernimmt der türkische Staat unter dem islamistischen Machthaber Erdogan die Organisation und logistische Unterstützung der sunnitischen Islamisten weltweit.“

Die Erfahrungen in Afghanistan hätten gezeigt, wie verfehlt die Unterstützung radikaler Islamisten durch westliche Regierungen war. Denn sie lehnen Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit und Frauenrechte strikt ab. „Opfer dieser verantwortungslosen Politik waren vor allem christliche und andere religiöse Minderheiten, sowie unter der Mehrheitsgesellschaft insbesondere Frauen“, erinnert Sido. „Durch die aktuellen geopolitischen Konflikte mit Russland und China erfahren islamistische Staaten wie die Türkei und Katar eine Aufwertung. Westliche Regierungen sind offenbar bereit, die Unterstützung der Taliban in Afghanistan oder der Muslimbrüder in Syrien zu akzeptieren.“ Demokratie, Menschen- und Minderheitenrechte blieben dabei auf der Strecke – wie auch die Glaubensfreiheit und das Recht der Muslime, ihren Glauben zu wechseln.

Konvertierte wurden auch 2022 Opfer sunnitischer und schiitischer Islamisten. Im Iran, wo viele junge Menschen auch wegen Politik des islamistischen Regimes eine religiöse Heimat im Christentum oder im altiranischen Zoroastrismus suchen, werden Konvertierte massiv verfolgt. „Während das Regime den Zoroastrismus duldet, werden konvertierte Christen brutal verfolgt“, berichtet Sido. „Ihre Gottesdienste, die meist in Privaträumen stattfinden, werden gestürmt und die Teilnehmer verhaftet.“ Im Iran soll es viele sogenannte Hauskirchen geben, die nicht selten von Frauen geleitet werden. Die genaue Zahl der Hauskirchen ist unbekannt, Schätzungen zufolge gibt es mindestens 700.000 konvertierte Christen im Iran, die ihren Glauben meist im Untergrund praktizieren.

In der Türkei wurden seit 2018 insgesamt rund 200 ausländische protestantische Pastoren und deren Familien ausgewiesen, besonders amerikanische Geistliche. Damit will die türkische Regierung die Entstehung regulärer Kirchen verhindern. Die türkischen Behörden sehen in jedem Konvertierten einen Agenten des Westens. Eine absurde Einstellung, da die Türkei als Nato-Mitglied selbst zum Westen gehört und umfangreich von westlichen Staaten unterstützt wird. Auch in Katar sind christliche Konvertierte besonders gefährdet. Ihr Glaubenswechsel wird nicht anerkannt und sie werden auch von ihren Familien unter großen Druck gesetzt, zum Islam zurückzukehren.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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