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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Ende der WM in Katar: Menschenrechtsverletzungen gehen unvermindert weiter

Ende der WM in Katar:

  • Menschenrechtslage im Emirat muss auch ohne WM Thema bleiben
  • Religiösen Minderheiten, Frauen und queeren Personen weiter unterdrückt
  • Mit Chinas Bewerbung für die Frauenfußball-WM 2031 kündigt sich die nächste Sportswashing-Veranstaltung an

Zum Ende der Fußballweltmeisterschaft in Katar mahnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die Menschenrechtslage im Emirat weiter zu beobachten: „Schon während der WM hat der Druck auf Katar immer weiter nachgelassen“, erklärt Tabea Giesecke, GfbV-Referentin für ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten. „Wenn die nach wie vor schlechte Menschenrechtslage jetzt wieder aus dem Blick gerät, nimmt Katar aus der WM nur den Imagegewinn mit. An der Lage der Betroffenen ändert sich nichts.“

Seit der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft ins Emirat 2010 warnte die GfbV, dass Katar durch die Sportgroßveranstaltung von der Finanzierung islamistischer Gruppen ablenken möchte, die in vielen Ländern schwerste Menschenrechtsverletzungen begehen. Zum Ende der WM werde deutlich, dass es zwar einen kritischen Austausch gab, sich am Verhalten des Emirates aber nicht geändert hat. „Besonders Personen in Machtpositionen haben sich nicht deutlich genug positioniert oder Konsequenzen aus den Menschenrechtsverletzungen gezogen“, so Giesecke. „Dafür haben gerade die Fußballfans mit Gegenveranstaltungen und privatem Boykott gezeigt, dass sie den Fußball nicht für politische und wirtschaftliche Interessen missbraucht sehen wollen. Diese kritische Debatte muss weitergehen. Denn auch die Lage der religiösen Minderheiten, der Frauen, queeren Personen und der Gastarbeitenden hat sich kaum oder gar nicht verändert.“

Für Regime, die nach Einfluss streben, sind Sportgroßveranstaltungen immer noch attraktiv. So bewirbt sich China als Austragungsort für die Frauenfußball-WM 2031. „China begeht massenhaft schwerste Menschenrechtsverletzungen an uigurischen Frauen. Sie werden zwangssterilisiert, zu Abtreibungen gezwungen, ihre Kinder werden ihnen weggenommen und in staatlichen Internaten indoktriniert. Gegen ihren Willen werden ihnen Medikamente verabreicht. So ein Staat darf die Frauenfußball-WM veranstalten“, bekräftigt Hanno Schedler, GfbV-Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung.

Regime wie Katar und China unterstützen sich bei ihren Machenschaften gegenseitig. Erst vor kurzem hat Katar den Genozid an den Uigur*innen geleugnet. Das Emirat unterstützt China dabei, eine Untersuchung zum Genozid und den weiteren schweren Menschenrechtsverletzungen beim UN-Menschenrechtsrat zu blockieren.

Sie erreichen Tabea Giesecke unter t.giesecke@gfbv.de oder 0551 49906-19.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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