Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns: Organisationen fordern Maßnahmen gegen Profite aus Völkermord an Uiguren
Anlässlich der morgigen Hauptversammlung von Volkswagen fordern der Weltkongress der Uiguren (WUC), die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionären sämtliche Verantwortliche des Volkswagen-Konzerns auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Profite aus dem Völkermord der chinesischen Regierung an den Uigur*innen auszuschließen.
Volkswagen hält weiter an seinem umstrittenen Werk in der uigurischen Region in China fest. Die dortige, katastrophale Menschenrechtslage ist hinreichend dokumentiert. In Internierungslagern werden Millionen von Uigur*innen und Angehörigen anderer Turkvölker indoktriniert, gefoltert und vergewaltigt. Immer häufiger werden neben diesen Lagern Fabriken errichtet, in denen Inhaftierte zu billigen Löhnen Zwangsarbeit verrichten müssen. Nach Recherchen der Sheffield Hallam University sind verschiedene VW-Zulieferer in staatliche Arbeitstransfer-Programme involviert, die auf Zwangsarbeit basieren.
Haiyuer Kuerban, Leiter des Berliner Büros des Weltkongresses der Uiguren (WUC) appelliert: „Die chinesische Regierung betreibt ein gesellschaftliches Experiment an den Uiguren, das seinesgleichen sucht und VW ist mittendrin. Alles, was im Verdacht steht, uigurisch zu sein, einschließlich der Bevölkerung, soll ausgelöscht werden, und zwar möglichst so, dass es nach außen hin niemand merkt. Ich appelliere an Sie, Herr Blume, liebe Aufsichtsräte und Aktionäre: setzen Sie sich dafür ein, dass Volkswagen nicht zum Profiteur des Völkermordes an den Uiguren wird. Handeln Sie jetzt!“
Kendyl Salcito, Geschäftsführerin der Menschenrechtsorganisation NomoGaia und Co-Autorin des Berichts „Driving Force“, kritisiert: „Volkswagen hat sich verpflichtet, die Menschenrechte in seinen Geschäften zu achten, und seine fortgesetzte Präsenz in der uigurischen Region steht im Widerspruch zu diesen Verpflichtungen. Die von den VW-Partnern in der Region begangenen Missbräuche sind gut dokumentiert und erschütternd. Kein noch so großer Profit sollte die Mitschuld von VW an einem Völkermord rechtfertigen.“
Hanno Schedler, Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker, fordert: „Auch der VW-Großaktionär Niedersachsen muss eindeutig Stellung zu den Verbrechen nehmen, die seit Jahren in Ostturkestan begangen werden. Bei Völkermord muss das Schweigen beendet werden.“
Protestaktion und Interviews vor der VW-Hauptversammlung:
Mittwoch, 10. Mai 2023, von 8 bis 11 Uhr vor dem City Cube, Messedamm 26, 14055 Berlin
Anlässlich der Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns organisieren die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), der Weltkongress der Uiguren (WUC) und die Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre eine Menschenrechtsaktion unter dem Motto „Uigurische Zwangsarbeit in VW-Lieferketten beenden!“ in Berlin.
Während der Hauptversammlung werden Gheyyur Kuerban vom Weltkongress der Uiguren und Kendyl Salcito, die Co-Autorin des Berichts „Driving Force“ sprechen und kritische Fragen an den Konzern stellen. Beide stehen vor und nach der Hauptversammlung für Fragen zur Verfügung.
Gegenanträge des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre mit ausführlichen Kritikpunkten: https://www.kritischeaktionaere.de/volkswagen/menschenrechtliche-sorgfalt-ungenuegend-klimaschutz-mangelhaft-unsere-gegenantraege/
Pressekontakte:
Hanno Schedler (Gesellschaft für bedrohte Völker) unter h.schedler@gfbv.de oder 0176-34994337.
Gheyyur Kuerban (Weltkongress der Uiguren) unter kuerban@uyghurcongress.org oder 0176-80569329.
Tilman Massa (Kritische Aktionärinnen und Aktionäre) unter tilman.massa@kritischeaktionaere.de, 0221-5995647 sowie 0173-7135237
Gesellschaft für bedrohte Völker Postfach 2024 D-37010 Göttingen Tel.: +49 551 499 06-21 Fax: +49 551 580 28 E-Mail: info@gfbv.de www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat