Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Tourismus und Menschenrechte: Schöne Strände, hässlicher Nationalismus
Kroatien hat sich innerhalb weniger Jahre vom Geheimtipp zum Tourismus-Hotspot gemausert. Zwischen der panonischen Tiefebene, der dinarischen Gebirgsregion und der adriatischen Küstenregion laden Inseln und Bergen zum Entdecken ein. Die Tourismusbranche zählt inzwischen zu den größten Wirtschaftszweigen des Landes. Von Deutschland aus ist es gut zu erreichen. Seit dem 1. Januar 2023 ist Kroatien Teil des Schengen-Raumes und der Eurozone.
„Die kroatische Gastfreundschaft gilt jedoch nicht für Flüchtende, die ausgesprochen inhuman behandelt werden: sie werden gedemütigt, geschlagen und gefoltert und immer wieder dem Tod überlassen. Im November 2021 verurteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Kroatien erstmals wegen eines illegalen Pushbacks mit Todesfolge. Opfer war ein sechsjähriges Mädchen.“, berichtet Sarah Reinke, Osteuropaexpertin der Gesellschaft für bedrohte Völker. „Auch gegenüber den Ländern des Westbalkan verfolgt Kroatien eine radikal nationalistische Agenda. Sowohl der kroatische Präsident Zoran Milanovic als auch der Premierminister Kroatiens Andrej Plenkovic unterstützen dort kroatische Ethnonationalisten, hetzen gegen andere Volksgruppen und huldigen verurteilten kroatischen Kriegsverbrechern.“
Wer also die wunderschöne Natur oder die UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten des Landes besuchen will, sollte die rosa Brille zu Hause lassen. Menschenrechtlich hat Kroatien noch viel nachzuholen. Vielleicht hilft dabei der Kontakt zu Gästen aus anderen Ländern.
Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder 0551/49906-13.
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