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Vertreibung der Maasai in Tansania: Steinmeier muss auf Reise wegen deutscher Beteiligung zuhören

Vertreibung der Maasai in Tansania:

  • Bundespräsident muss bevorstehende Tansania-Reise für Dialog nutzen
  • Der deutsche Staat ist mittelbar an den Vertreibungen beteiligt
  • Steinmeier sollte Maasai-Anwalt und Träger des Weimarer Menschenrechtspreises Joseph Oleshangay in Dar es Salaam treffen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat heute an den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier appelliert, sich bei seiner bevorstehenden Reise nach Tansania für die Rechte der Maasai einzusetzen. „Seit Juni 2022 führt die Regierung Tansanias eine konzertierte Vertreibungskampagne gegen die Maasai durch. Aus zwei Gebieten sollen insgesamt 150.000 Menschen vertrieben werden, vorgeblich um den Naturschutz zu stärken“, erinnerte Christoph Hahn, GfbV-Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung am heutigen Donnerstag in Göttingen. „Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt ist für diese Vertreibungen mitverantwortlich. Ihre Arbeit in Tansania wird von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert. Dadurch ist auch der deutsche Staat mittelbar an den Vertreibungen beteiligt.“ Der Bundespräsident solle seine Reise nutzen, um sich abseits des für ihn vorgegebenen Programms selbst ein Bild der Lage zu machen und mit Betroffenen zu sprechen.

Steinmeier wird unter anderem die Stadt Dar es Salaam besuchen. Dort arbeitet der Maasai-Anwalt Joseph Oleshangay im „Legal and Human Rights Centre“. Oleshangay ist der diesjährige Träger des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar. „Herr Steinmeier sollte Joseph Oleshangay dringend treffen und sich die Vertreibungskampagne aus Maasai-Sicht erklären lassen“, sagte Hahn. „Die massive Gewalt, die die tansanische Regierung gegen ihre eigene Bevölkerung einsetzt, wird man sicher vor dem Staatsgast verstecken. Deshalb sollte er selbst um ein Treffen mit den Maasai bitten und ihnen zuhören.“ Das sei das Mindeste was er angesichts einer deutschen Beteiligung an schweren Menschenrechtsverletzungen gegen die Maasai tun könne.

Der Bundespräsident bereist die Vereinigte Republik Tansania vom 30. Oktober bis zum 1. November.

Sie erreichen Christoph Hahn unter c.hahn@gfbv.de oder 0551/49906-27.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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