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Internationaler Tag der Kinderrechte (20.11.): Bildungszugang für Roma-Kinder in der Ukraine gefordert

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Internationaler Tag der Kinderrechte (20.11.):

  • Besonders schwieriger Bildungszugang für ukrainische Roma-Kinder
  • Krieg verschärft und verfestigt Benachteiligungen
  • EU und Mitgliedsstaaten müssen politisch und finanziell unterstützen

Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November beklagt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Situation von Roma-Kindern in der Ukraine: „Krieg und Vertreibung treffen die Kinder der Roma-Gemeinschaft in der Ukraine besonders hart. Roma waren schon vor dem Krieg die ärmste Bevölkerungsgruppe mit niedrigen Bildungschancen. Durch den russischen Angriff und die Vertreibung aus den Heimatregionen hat sich ihre Situation verschärft“, berichtet Sarah Reinke, GfbV-Osteuropaexpertin. „Während viele ukrainische Kinder in der Ukraine und im Ausland regelmäßig Online-Unterricht wahrnehmen können, geben Roma in einer Untersuchung an, dass ihnen hierfür die nötigen Endgeräte fehlen, gerade wenn mehrere Geschwister lernen sollen. Oft sei zudem die Wohnsituation so schlecht, dass dort nicht gelernt werden kann.“ So verstärke der Krieg den Kreislauf von Armut und schlechten Bildungs-, Berufs- und Einkommenschancen. Vor dem Krieg hatte die Ukraine Anstrengungen unternommen, um den Zugang zu Bildung für Roma zu verbessern. Dank eines speziellen Bildungsprogramms gelang es, mehr Roma ein Hochschulstudium zu ermöglichen. Der Krieg hat auch die Umsetzung der ukrainischen „Roma-Strategie 2030“ verhindert.

Durch den Krieg wurde knapp die Hälfte der Roma-Bevölkerung der Ukraine vertrieben. Dadurch wurde ihre soziale Lage noch schwieriger als vorher. In einer Untersuchung der Youth Organisation for the Advocacy of Roma Culture (ARCA) gaben rund 65 Prozent der Roma an, auf Unterstützung angewiesen zu sein. „Allerdings haben Roma oftmals keine Personalpapiere und damit keinen Zugang zu lebenswichtigen Sozialleistungen“, erklärt Reinke. „Der ukrainische Beitrittsprozess zur EU sollte daher als Chance gesehen werden, um die rechtliche und soziale Lage der Roma und insbesondere den Bildungszugang für Roma-Kinder zu verbessern.“ Auf dem Papier habe die Ukraine alle relevanten Gesetze und Bestimmungen ratifiziert. Die Umsetzung sei jedoch unter Kriegsbedingungen extrem schwierig. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssten hier politisch und finanziell unterstützen.

Vor dem Krieg lebten zwischen 200.000 und 400.000 Angehörige der Roma-Gemeinschaften in der Ukraine. Die meisten von ihnen lebten in Zakarpatia, Dnipro, Kharkiv, Tscherkassov, Poltava, Donetsk, Luhansk und Kyiv. Ihre Lebensumstände waren je nach Region sehr unterschiedlich.

Der ARCA-Bericht „Überwachung der Umsetzung des Rechts auf Zugang zur Bildung für Roma-Jugendliche in der Ukraine“ hängt dieser Mitteilung an: im ukrainischen Original und einer unbearbeiteten maschinellen Übersetzung ins Deutsche.

Sie erreichen Sarah Reinke unter s.reinke@gfbv.de oder unter 0551/49906-13.

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