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VW-Hauptversammlung (29.5.): Uigurische Zwangsarbeit in Lieferketten endlich lückenlos aufklären!

VW-Hauptversammlung (29.5.)

Eine „lückenlose Aufklärung über uigurische Zwangsarbeit in den Lieferketten von VW“ fordern die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und der Weltkongress der Uiguren (WUC) anlässlich der VW-Hauptversammlung am Mittwoch (29.5.). „Volkswagen muss seine Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte der Uiguren und anderer Turkvölker im Nordwesten von China endlich wahrnehmen. Zu den Menschenrechtsverletzungen und dem Völkermord an den Uiguren, die direkt vor den Werkstoren von VW stattfinden, darf die VW AG nicht weiter schweigen – sonst macht sich der Konzern zum Komplizen eines verbrecherischen und minderheitenfeindlichen Systems“, so die zivilgesellschaftlichen Organisationen am Dienstag.

Trotz Beweisen über Menschenrechtsverletzungen betreibt Volkswagen in der uigurischen Region Ostturkestan / Xinjiang im Rahmen eines Joint Ventures mit dem staatlichen chinesischen Autobauer SAIC sowohl ein Werk in Ürümqi als auch eine Teststrecke in Turpan. „Die Verantwortlichen ignorieren seit Jahren beharrlich alle Hinweise auf und Belege für Zwangsarbeit. Volkswagen prüft zwar verschiedene Optionen und schließt auch einen Rückzug aus dem umstrittenen Werk in Ürümqi nicht mehr aus, doch konkrete Konsequenzen gibt es bisher nicht. Der Konzern muss transparent machen, ob und inwiefern die chinesischen Lieferketten überprüft werden“, fordert der Leiter des Berliner WUC-Büros, Gheyyur Kuerban. Unklar bleibe bislang auch, ob sich der Vorstand und der Aufsichtsrat des Konzerns über die Menschenrechtsproblematik in China austauschen und welche Maßnahmen ergriffen werden. Nur mit konkreten Maßnahmen könne VW das Vertrauen der Zivilgesellschaft retten, so Gheyyur Kuerban.

„Wir fordern von VW eine öffentliche Erklärung, seit wann der Einsatz von Zwangsarbeitskräften beim Bau der SAIC-VW-Teststrecke dem Konzern bekannt war“, sagt Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozidprävention und Schutzverantwortung. Die Teststrecke wurde zwischen 2015 und 2019 gemeinsam vom Vierten Büro der China Railway Engineering Corporation (CREC) und SAIC-VW gebaut. Nach Angaben des China-Forschers Adrian Zenz wurden dort zwangsversetzte uigurische Arbeitskräfte im Rahmen von sogenannten „Armutsbekämpfungs“-Projekten eingesetzt. Der Betrieb beteiligte sich auch aktiv an staatlichen Arbeitsteams, die uigurische Familien überwachten, assimilatorische Aktivitäten zur „ethnischen Einheit“ organisierten und durchführten.

„Die VW AG hat sich in der uigurischen Region jahrelang bereitwillig als Feigenblatt der chinesischen Regierung benutzen und sich so möglicherweise immer tiefer in deren Verbrechen verstricken lassen“, kritisiert Jasna Causevic. Mit der neuen „In China, für China“-Strategie will Volkswagen „verstärkt auf lokale, China-spezifische Entwicklungen, Geschwindigkeit, höhere Regionalisierung und neue starke Partnerschaften“ setzen. „Diese Entwicklung ist sehr besorgniserregend. VW unterwirft sich offensichtlich den Regeln und Normen der chinesischen Führung. Die Strategie kann nur als Kapitulation vor der Vormachtstellung Chinas verstanden werden, ohne Rücksicht auf Menschen- und Minderheitenrechte“, sagt Causevic.

Sie erreichen Gheyyur Kuerban vom WUC unter kuerban@uyghurcongress.org oder Tel. 0176 80569329.

Sie erreichen Tilman Massa vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre unter dachverband@kritischeaktionaere.de oder Tel. 0221 599 56 47.

Sie erreichen Jasna Causevic von der GfbV unter j.causevic@gfbv.de oder Tel. 0551 49906-16.

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