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Erdogan bei EM-Spiel: „Zeigen des Wolfsgrußes wäre ein gezielter Affront“

Türkischer Präsident bei EM-Spiel

„Zeigen des Wolfsgrußes wäre ein gezielter Affront, der nicht hingenommen werden darf“

Anlässlich des angekündigten Besuchs des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zum EM-Viertelfinale am Samstag (6. Juli) in Berlin fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Bundeskanzler Olaf Scholz auf, gegenüber dem türkischen Präsidenten auf diplomatischem Weg Klartext zu reden.

„Erdoğan muss alle Botschaften, Gesten und Äußerungen unterlassen, die Menschen unterschiedlicher Ethnien, Religionsgemeinschaften und Kulturen beleidigen und provozieren. Das sollte Bundeskanzler Scholz im Vorfeld des EM-Spiels unmissverständlich klarstellen. Sollte Erdoğan sich dazu nicht bereiterklären, müssen Scholz und die gesamte deutsche Bundesregierung den türkischen Machthaber offiziell ausladen“, fordert der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido heute in Göttingen.

„Der Präsident eines anderen Staates darf das friedliche Zusammenleben in Deutschland nicht gefährden. Das Zeigen des Wolfsgrußes wäre ein gezielter Affront, der nicht hingenommen werden darf“, so Sido. „Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat zu Recht mögliche Konsequenzen für das Zeigen des rechtsextremen Wolfsfußes für Fans und Fußballspieler gefordert. Diese Forderung muss auch gegenüber dem türkischen Präsidenten gelten und durchgesetzt werden. Auch Politiker dürfen deutsche Stadien nicht als Plattform für Rassismus und Hass missbrauchen.“

„Sollte Erdoğan in Berlin den Wolfsgruß zeigen, muss das deutliche Konsequenzen der deutschen Bundesregierung nach sich ziehen“, fordert der Menschenrechtler.

In der Türkei zeigen türkische Politiker und auch Erdoğan von Zeit zu Zeit den Wolfsgruß, um nationalistische Teile der Bevölkerung für ihre Politik zu mobilisieren. Der politische Arm der Grauen Wölfe, die ultranationalistische MHP, ist sogar Regierungspartner von Erdoğans AKP.

Als Reaktion auf die Kritik an Merih Demiral und die Untersuchung der UEFA äußerten sich viele türkische Politiker verärgert. „Kritik an der Situation der Türkeistämmigen in Deutschland ist gerechtfertigt. Rassismus darf nicht toleriert werden. Aber türkische Politiker, die mit dem Finger auf Deutschland zeigen, sollten ehrlich bleiben. Viele Aleviten sowie deutsche Staatsbürger mit türkischen oder kurdischen Wurzeln können sich erst in Deutschland frei fühlen und ihre Religion und Tradition ohne Angst leben. Gleiches gilt für Assyrer/Aramäer und Armenier“, sagt der GfbV-Nahostreferent.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
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