Mangelernährung in Deutschland - häufig unterschätzt
Neue Richtlinie zur enteralen Ernährung verspricht bessere Versorgung
Erlangen (ots)
Die Versorgung von Patienten mit Unter- oder Mangelernährung wird neu geregelt: Eine entsprechende Richtlinie des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) zur enteralen Ernährung erlaubt Ärzten, schnell und einfach festzustellen, wann enterale Ernährung verordnet werden kann. Als medizinisch indiziert gilt enterale Ernährung demnach bei eingeschränkter Fähigkeit, sich ausreichend normal zu ernähren. Aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Allgemeinärzten, Praktikern und Internisten durch EMNID zeigen, dass die klinische Bedeutung von Mangelernährung noch immer unterschätzt wird. Lediglich ein Viertel der Befragten verordnet bisher Präparate gegen Mangelernährung.
"Ganz wichtig ist, die Aufmerksamkeit für die Indikation Mangelernährung auch in Fachkreisen zu erhöhen", fordert Professor Dr. med. Cornel Sieber, Präsident elect der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Zudem wird die klare Neuregelung die unter Ärzten herrschende Verunsicherung in Bezug auf Verordnungs- und Erstattungsfähigkeit von Trink- und Sondennahrung verringern. Langfristig sei eine bessere und bedarfsgerechte Versorgung der betroffenen Patienten zu erwarten. Mit der Neuregelung, die ab 01. Oktober in Kraft treten wird, kommt das BMGS einer Empfehlung des Europarates nach. Dieser hatte bereits im Jahr 2003 in einer Stellungnahme auf die europaweit inakzeptabel hohe Zahl von mangelernährten Klinikpatienten hingewiesen. Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga e.V. (DSL), begrüßt die Neuregelung angesichts der Vielzahl betroffener Senioren: "Wir erhoffen uns, dass den Betroffenen nun frühzeitiger und nachhaltiger als bisher geholfen werden kann, und die Indikation endlich stärker ins öffentliche Bewusstsein tritt".
Erfolgversprechend - Vernetzung von Maßnahmen
Das Vorgehen in der Ernährungstherapie richtet sich nach dem Bedarf der Patienten. In der Richtlinie zur enteralen Ernährung schließt sich der gleichzeitige Einsatz von enteraler Ernährung und anderen geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung des Ernährungszustandes nicht mehr aus. "Dies ist ein entscheidender Fortschritt, denn Studien haben gezeigt, dass eine nährstoffdefinierte Ergänzungsnahrung wie die bilanzierte Trinknahrung derzeit eine effektive Maßnahme ist, um die Nahrungsaufnahme zu steigern und den Ernährungszustand eines mangelernährten Patienten zu verbessern", erläutert Sieber. Hier besteht insbesondere bei älteren pflegebedürftigen Menschen, die an Mangelernährung leiden, ein großer Handlungsbedarf.
Pfrimmer Nutricia GmbH ist ein Unternehmen der niederländischen Royal Numico Gruppe. Als Spezialist auf dem Gebiet krankheitsbedingter Ernährungsstörungen und deren Therapien ist die Pfrimmer Nutricia GmbH in Deutschland einer der Marktführer für Enterale Ernährung. Gemeinsam mit der NASA entwickelte Pfrimmer bereits in den 60er Jahren die sogenannte "Astronautenkost". 1974 folgte ein weiterer Meilenstein in der klinischen Versorgung schwerkranker Patienten: Die erste vollbilanzierte Diät zur Enteralen Ernährung in Deutschland. Heute arbeitet Pfrimmer Nutricia ständig an Weiterentwicklungen und Innovationen in der Enteralen Ernährungstherapie und der dazugehörigen Applikationstechnik. Weitere Infos unter www.pfrimmer-nutricia.de und www.nutri-risk.de
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