Eric Frenzel: Erst Olympia, dann Hochzeit
München (ots)
Eric Frenzel (21) sieht seinen Sohn Philipp (3) im Winter manchmal drei Wochen nicht. Freundin Laura (18) wohnt mit dem Kleinen bei ihren Eltern; Frenzel lebt im Erzgebirge. "Wenn sie mit der Ausbildung fertig ist und hier eine Anstellung findet, wollen wir wie eine richtige Familie zusammensein", erklärt der Sportler, der die große Hoffnung der Nordischen Kombinierer für die Olympischen Winterspiele in Vancouver ist, im Doppel-Interview mit der Peoplezeitschrift FRAU IM SPIEGEL. "Ich hatte Angst, die beiden könnten keine Beziehung zueinander aufbauen. Doch sie sind ein Herz und eine Seele! Philipp ist stolz auf seinen Papa, will immer fernsehen, wenn seine Wettkämpfe gezeigt werden", erzählt Laura.
Kennengelernt hat sich das junge Paar im Sportinternat in Oberwiesenthal im Erzgebirge. "Laura stammt ja aus Bayern, war das erste Mädel aus dem Westen, das im Internat auftauchte", sagt er. "Wir hatten auch beide keinen Führerschein, konnten nirgends hin. Die meiste Zeit verbrachten wir im Zimmer, sahen Filme an, oder wir gingen spazieren."
Dass sie schwanger war, erfuhr Laura im fünften Monat. "Bis dahin hatte ich regelmäßig meine Periode. Die Frauenärztin meinte, das komme durch den Leistungssport", erinnert sich die 18-Jährige. Und wie reagierten die Eltern? - Eric: "Meine Mutter kriegte einen Schock, lag kreidebleich auf dem Sofa..." Laura: "Meine Eltern waren mit bei der Ärztin. Hinterher sprach Papa in der Arbeit eine Woche lang kaum ein Wort. Die Kollegen machten sich Sorgen, er könnte schwer krank sein, riefen Mama an. Die klärte alles auf."
Laut Eric Frenzel sind sie jetzt aber "die stolzesten Großeltern, die man sich denken kann". Und: "Sie unterstützen uns, wo sie können, auch, damit wir drei uns so oft wie möglich sehen." Ständig Party machen, das würden sie nicht brauchen. "Wir haben unsere Freunde, gehen auch mal abends weg."
Der Juniorenweltmeister ist ein Ausnahmesportler der bescheidenen Art: "Ich besitze bestimmt nicht das größte Talent, aber eine gute Portion Ehrgeiz", sagt er. Bereits mit sechs Jahren ist er zum ersten Mal von einer Schanze gesprungen. "Mein Vater stellte mich in die Anlaufspur und los ging's..." Sie hätten erst Abfahrt geübt, wie immer. "Dann fragte er, ob ich mal die Schanze probieren wolle. Okay, sagte ich, aber nur mit halbem Anlauf."
Angst habe er "nicht direkt" gehabt. "Aber es ist immer eine Überwindung, heute noch, wenn ich auf eine Schanze komme, die ich nicht kenne", gesteht Eric Frenzel, der sich als 13-Jähriger in Oberhof dann auf eine große Schanze wagte. Seine Mutter sei von diesem Teil seiner Sportart nicht begeistert. "Sie bangt jedes Mal um mich."
Auf die Frage, ob Laura einen Heiratsantrag bekommt, falls es in Vancouver Gold wird, antwortet er "so akut ist es nicht". Aber er könne "ja schauen, wie es ist, wenn es tatsächlich mit einer Medaille klappt...".
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