Tom Buhrow: Liebesgrüße per E-Mail
München (ots)
"Ich bin manchmal unentschieden und brauche Druck", gesteht Tom Buhrow (52) im Doppel-Interview mit der Peoplezeitschrift FRAU IM SPIEGEL. "Und ich mache gern alles im letzten Moment." Ehefrau und Kollegin Sabine Stamer (54) erzählt, dass sie gern "praktisch" sei. "Ich beschreibe Dinge, die ich sehe. Tom ordnet Dinge eher in einen globalen, philosophischen Zusammenhang ein. Tom sieht eher den Wald, und ich die Bäume!"
Auf die Frage, ob sie ein Rezept für eine glückliche Beziehung haben, antwortet "Mister Tagesthemen", man müsse auch mal nachgeben können. Buhrow: "Wichtig ist, dass der gemeinsame Kurs stimmt. Nach Auseinandersetzungen sollte man einen dicken Strich ziehen. Am besten abends bei einem guten Glas Rotwein." Er sei "eine typische Waage und daher immer um Ausgleich und Harmonie bemüht". Seine Frau findet "es wichtig, dass man nicht jede Kleinigkeit ausdiskutiert". Aber man dürfe auch schon mal schimpfen und Luft ablassen, wenn der Schuh drücke. "Streit kann die Luft reinigen", sagt die 54-Jährige, die die "Tagesthemen"-Moderationen ihres Mannes immer anschaut, "wenn es irgendwie geht". Sabine Stamer: "Wenn er mir besonders gut gefallen hat, sage ich es ihm auch. Manchmal noch nachts per E-Mail." Tom Buhrow: "Kann ich besser und beruhigter in die Nacht gehen...?"
Mehr als zehn Jahre lebten Tom Buhrow, Sabine Stamer und die gemeinsamen Töchter (13 und 16) in den USA. Für die ARD berichtete der gebürtige Siegburger damals aus Washington. Die "Tagesthemen" moderiert er seit vier Jahren. Über die Erfahrungen in den Vereinigten Staaten und die Rückkehr in die Heimat hat das Paar nun das Buch "Mein Deutschland. Dein Deutschland" geschrieben. "Meine Frau und ich haben unsere Erlebnisse als Heimkehrer mit Maklern, mit unserem abenteuerlichen Hauskauf in Hamburg, dem Schulsystem und Schnäppchenjägern aufgeschrieben. Es ist ein persönlicher Erfahrungsbericht", erklärt Buhrow.
Gemeinsam zu schreiben habe Spaß gemacht und erstaunlicherweise gut geklappt, wie Stamer verrät. "Es ist nicht wie in der Tanzstunde, wo es ständige Konflikte gibt, wer führt. Aber wir hatten auch mal Kontroversen." Tom Buhrow erinnert sich, dass sie sich auch viel per Mail ausgetauscht haben. "Das klingt kurios, weil unsere Schreibtische zu Hause nur wenige Meter auseinanderliegen", sagt er. "Ich brauche nun mal mein eigenes Arbeitszimmer, und die Tür ist meist zu", so Sabine Stamer. "Neben meinem Mann könnte ich mich beim Schreiben gar nicht konzentrieren. Denn für Tom bedeutet Arbeiten Reden. Er würde seine Texte am liebsten diktieren." Tom Buhrow zu seiner Frau: "Es wäre eigentlich schön, wenn du meine Sekretärin sein könntest. Ich diktiere, du schreibst." Sie: "Davon darfst du aber lange träumen!" Tom Buhrow erzählt, dass seine Frau "eher die Macherin" sei. "Nicht langes Herumreden, sondern Handeln ist ihre Devise." Sie sei diszipliniert, eine kontinuierliche Arbeiterin.
Sabine Stamer lebt sehr gern in Hamburg, jedoch fehlt ihr "die positive, ermunternde Art" der Amerikaner. "Wir Deutschen sind oft skeptisch und negativ", sagt sie. "Ein Beispiel: Ich wollte in Washington Fotos ausstellen. Die Amerikaner sagten: ,Toll, mach' das!' Hier würde man eher fragen: ,Haben Sie überhaupt Fotografieren gelernt?'" Tom Buhrow hat während seiner Zeit in Washington als Rheinländer "Himmel und Äd, Reibekuchen und Schwarzbrot" vermisst. "Auch frisches Wild hätte ich drüben gern mal gegessen." Deutsche Handwerker habe er in Amerika auch manchmal herbeigesehnt.
Kennengelernt haben sich Tom Buhrow und seine Ehefrau Sabine 1985 beim WDR. "Da konnten wir schon mal testen, ob wir auch bei der Arbeit harmonieren", erzählt er. "Dabei hatte ich mir fest vorgenommen - keine Frau aus den Medien! Aber gegen Gefühle und die Liebe kann man nichts machen." Seit 1993 sind sie verheiratet. Buhrow ist seiner Frau dankbar dafür, dass sie immer seinen Lebenstraum unterstützt hat. "Sabine wusste, dass ich in die Welt hinaus und gern als Korrespondent in die USA gehen wollte. Sie ist ohne Bedenken mitgekommen. Auch als unsere Töchter auf der Welt waren, hat sie Familie und Job unter einen Hut bekommen. Das bewundere ich sehr. Und dafür bin ich ihr unendlich dankbar."
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