Barbara Eligmann: "Ich bin sehr krank geworden"
München (ots)
Moderatorin Barbara Eligmann (54) spricht im Interview mit der Zeitschrift FRAU IM SPIEGEL offen über die Gründe für ihr Karriere-Aus bei der RTL-Sendung "Explosiv - Das Magazin". "Ich bin sehr krank geworden", erklärt sie. "Das habe ich aber noch nie erzählt, weil ich es blöd finde, mit Krankheiten zu kokettieren. Ich hatte eine Schilddrüsenüberfunktion, die sich nach der Geburt meines ersten Kindes zur Autoimmunerkrankung Morbus Basedow entwickelte." Sie werde durch große seelische Anstrengung oder Stress hervorgerufen. "Bei mir hat sicher der anstrengende Spagat zwischen Job und Kind den Ausbruch begünstigt." Nach der Diagnose habe sie noch zwei Jahre lang gearbeitet - immer mit der Angst, dass die Krankheit schlimmer wird. "Mit diesem Gefühl wollte ich nicht mehr leben", so Eligmann.
Acht Jahre lang hatte sie die Zuschauer des ersten Boulevard-Magazins im deutschen Fernsehen mit den Worten begrüßt: "Willkommen bei ,Explosiv'. Mein Name ist Barbara Eligmann." Mit ihrer unterkühlten Art erlangte die RTL-Moderatorin in den 90er-Jahren Kultstatus und wurde oft parodiert. "Darüber konnte ich mich immer köstlich amüsieren", verrät sie FRAU IM SPIEGEL. "Schließlich ist so eine Parodie ja der Ritterschlag." Dass viele denken, sie sei auch privat ernst, findet sie witzig: "Ich bin ein Mensch, der wahnsinnig gerne lacht."
Eligmann kündigte damals ihren Job bei "Explosiv" und bekam nach Sohn Clemens (19) Tochter Letizia (16). Als sie nach deren Geburt einen erneuten Krankheitsschub bekam, stand schnell fest: Die Schilddrüse muss komplett entfernt werden. Weil eine OP ihre Stimmbänder hätte verletzen können, entschied sich die Moderatorin für eine Radiojodtherapie: "Da geht man in eine Klinik und schluckt eine radioaktive Kapsel mit Jod, die zielgenau in die Schilddrüse geht und sie zerstört. In dieser Zeit musste ich meiner Familie fernbleiben, weil ich gestrahlt habe. Das hat aber nicht lange gedauert." Die Hormone, die normalerweise von der Schilddrüse produziert werden, muss Eligmann nun ein Leben lang mit Tabletten zuführen, aber es geht ihr wieder gut.
Im Jahr 2007 bekam sie mit Simon (10) ihr drittes Kind - dabei wollte sie früher nie Mutter werden. "Aber als ich mit Thomas den passenden Mann gefunden habe, hat sich bei mir plötzlich ein Schalter umgelegt und der Kinderwunsch war da." Mit dem ehemaligen RTL-Redakteur und heutigen Geschäftsführer der Blueprint Media GmbH, Thomas Justus (52), ist Eligmann seit 1996 verheiratet. "In drei Jahren feiern wir Silberne Hochzeit, sind also schon weit zusammen gekommen. Allerdings trennen wir Privates und Berufliches. Wir tauschen uns zwar aus, aber gemeinsam arbeiten ist schwierig, weil jeder seinen eigenen Ansatz hat. Gleiches gilt bei uns übrigens auch in der Küche. Aber sonst passt alles bestens."
Dass sie ihren Job als Moderatorin und Redaktionsleiterin bei "RTL Explosiv" aufgeben musste, bereut Eligmann nicht: "Ich weiß, dass ich heute nicht so wäre wie ich bin und nicht drei Kinder hätte, wenn ich dort geblieben wäre. Ich wollte es genießen, Mama zu sein und das Recht haben, nicht jeden Tag eine Sendung machen zu müssen." Nach der SAT.1-Sendung "Clever! - Die Show, die Wissen schafft", für die Eligmann den Deutschen Fernsehpreis bekam, ist sie nun wieder regelmäßig im TV zu sehen. Ab 24. Februar moderiert sie "Abgründe - Unfassbare Verbrechen" (samstags, 22.15 Uhr, TLC). Das US-Krimi-Format rollt echte Kriminalfälle aus der Sicht der Hinterbliebenen und Ermittler auf.
Privat ist sie zwar noch nie Opfer eines Verbrechens geworden, aber als erfahrene Journalistin, die schon viel Schreckliches mitbekommen hat, sorgt sich Eligmann oft um ihre Kinder. "Daher gilt bei uns die Regel: Keiner fährt nachts allein nach Hause - egal wie nah es ist." Im Zweifelsfall holt sie ihre Kinder immer ab. "Mein Handy liegt direkt am Bett."
Dass das Leben trotz aller Vorsicht nicht kontrollierbar ist, weiß Eligmann aus eigener Erfahrung: "Letztes Jahr ist mein Bruder mit 48 Jahren völlig überraschend an einem Herzinfarkt gestorben. Meine Mutter hat immer gedacht, wenn ihm etwas passiert, dann beim Auto- oder Motorradfahren. Aber wir können nun mal nicht hellsehen. Wir machen uns nur eine schlechte Zeit, wenn wir uns in Sorgen verlieren."
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