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2001: Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft
Wachsende Bedeutung des Auslandsgeschäftes

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Berlin (ots)

Die Hypothekenbanken sind gut für die Zukunft
gerüstet - so der Präsident des Verbandes deutscher Hypothekenbanken,
Karsten von Köller, auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am
Main. Zwar werde 2002 erneut kein leichtes Jahr für die Branche,
gleichwohl seien in 2001 wichtige Weichenstellungen für die Zukunft
der Branche erfolgt.
Novelle des HBG
Allen voran nannte von Köller die für Mai erwartete Verabschiedung
der Novelle des Hypothekenbankgesetzes (HBG) im Rahmen des 4.
Finanzmarktförderungsgesetzes. Die Novelle des HBG stelle einen
Meilenstein für die Hypothekenbanken dar. Erstmals werde es den
Hypothekenbanken sowohl im Staats- als auch im
Hypothekarkreditgeschäft möglich sein, außerhalb Europas, d.h. in den
USA, Kanada und Japan zu agieren. Das Auslandsgeschäft, das
insbesondere in der gewerblichen Immobilienfinanzierung aber auch im
Staatskredit für manche Institute bereits heute eine maßgebliche
Rolle spiele, werde damit einen weiteren Schub erhalten. Sowohl für
die Schaffung neuer Ertragspotenziale als auch für die
Diversifizierung von Risiko und Einnahmequellen sei dies ein
bedeutender Schritt.
Aber auch die Qualität des Pfandbriefs werde durch die Eröffnung
der Möglichkeit, Derivate in begrenztem Maße in Deckung nehmen zu
können und der Einführung der barwertigen Deckungsrechnung, erneut
gesteigert. Nach der Novelle werde das HBG - so der Verbandspräsident
- in mancher Hinsicht wieder zu den fortschrittlichsten Hypotheken-
und Pfandbriefgesetzen Europas zählen. Von Köller gab sich überzeugt,
dass das HBG-basierte Pfandbriefsystem der Hypothekenbanken sowohl
für die Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland als auch für die im
Vergleich zu anderen Ländern relative Stabilität des deutschen
Immobilienmarktes gar nicht hoch genug geschätzt werden könne.
Basel II
Auch die Anpassung des regulatorischen Eigenkapitals an das
wirtschaftlich notwendige Eigenkapital als Ziel der Neuordnung des
Baseler Eigenkapitalakkords (Basel II) werde sich positiv auf die
Branche auswirken. Basel II sei zu begrüßen, auch wenn aus Sicht der
Hypothekenbanken noch wichtige Themen, wie insbesondere die
Behandlung der Laufzeit von Krediten und die konsistente, adäquate
Berücksichtigung von grundpfandrechtlichen Sicherheiten, offen seien.
Einbeziehung der Immobilie in den "Riester-Katalog"
Auch bei dem Ziel, die Immobilie als gleichwertiges Anlageprodukt
neben anderen Anlageformen in der gesetzlich geregelten privaten
Altersvorsorge zu etablieren, sei im Berichtsjahr ein bedeutender
Schritt gelungen. Die eigengenutzte Immobilie sei über das sogenannte
Entnahmemodell in den Anlagekatalog der Riesterrente aufgenommen
worden. Auch wenn es gelte dieses Modell noch zu verbessern, so dürfe
dies nicht den Blick darüber versperren, dass es gelungen sei, die in
den Augen der Mehrheit der Bürger als wichtigste Vorsorge im
Rentenalter geltende Anlageform in der gesetzlich geregelten privaten
Altersvorsorge zu verankern.
Geschäftszahlen Januar bis Dezember 2001
Das schwierige Kapitalmarktumfeld sowie der unerwartet starke
weltweite Konjunktureinbruch in 2001 seien - so von Köller - auch für
das Geschäft der Hypothekenbanken nicht ohne Auswirkungen geblieben.
Nach Jahren kontinuierlichen Wachstums sei das Neugeschäft zum
zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Konkret seien mit 137,5 (154,8)
Mrd. Euro 11,2% weniger Hypothekar- und Staatskredite zugesagt worden
als in 2000.
Während das Wohnungsbau- und Gewerbekreditgeschäft (45,9 Mrd.
Euro) um 1,8% zurückgegangen sei, hätte das Kreditgeschäft mit dem
Staat und seinen Institutionen (91,6 Mrd. Euro) einen Rückgang um
15,3% verzeichnet.
Wachsende Bedeutung des Auslandsgeschäfts
Einziger Wachstumsmotor im Hypothekarkredit sei im abgelaufenen
Jahr das Auslandsgeschäft gewesen. Während im Inland (31,6 Mrd. Euro)
5,8% weniger Hypothekarkredite zugesagt worden wären, hätten die
grenzüberschreitenden Beleihungen (14,3 Mrd. Euro) um 8,5% gesteigert
werden können. Im Gewerbekreditgeschäft fließe mittlerweile jeder
zweite Euro ins europäische Ausland. Hauptzielländer der
Mitgliedsinstitute des VDH seien Großbritannien, die Niederlande,
Frankreich sowie Spanien. Alles in allem würde mittlerweile annähernd
ein Drittel des Hypothekenneugeschäfts im Ausland generiert.
Betrachte man die Darlehensbestände so entfielen rund 10% auf
ausländische Beleihungen.
Die zunehmende Internationalisierung des Gewerbekreditgeschäfts
der Hypothekenbanken in den vergangenen zehn Jahren habe dazu
geführt, dass gewerbliche Beleihungen im Vergleich zu
Wohnungsfinanzierungen - dem traditionellen Geschäft der
Hypothekenbanken - an Bedeutung gewonnen hätten. So habe das
Verhältnis Gewerbezusagen zu Wohnungsfinanzierungen im Berichtsjahr
bei 57% zu 43% gelegen. Zum Vergleich: In den Jahren 1995 bis 1998
lagen die Wohnungskredite rund doppelt so hoch wie die gewerblichen
Zusagen. Konkret seien im Berichtsjahr 26,2 (25,1) Mrd. Euro
Gewerbekredite und 19,7 (21,6) Mrd. Euro Wohnungskredite zugesagt
worden.
Im Wohnungsfinanzierungsgeschäft habe 2001 das im langfristigen
Vergleich niedrige Zinsniveau eine Stütze gebildet. Belastet habe die
schwache Wirtschafts- und Wohnungsbaukonjunktur, insbesondere die
ansteigende Arbeitslosigkeit. Auch hätten wohl die in den letzten
Jahren kontinuierlich verschlechterten rechtlichen und steuerlichen
Rahmenbedingungen wie das geänderte Mietrecht, die erhöhte
Grunderwerbsteuer oder die auf 10 Jahre verlängerte
Spekulationsfrist, nachgewirkt.
Der kräftige Rückgang (-15,3%) im äußerst margenschwachen
Kreditgeschäft mit dem Staat und seinen Institutionen gründe nicht
zuletzt darin, dass sich viele Institute hier angesichts eines
schwierigen Kapitalmarktumfeldes bewusst zurückhielten.
Refinanziert worden sei das Kreditgeschäft der Hypothekenbanken im
Berichtsjahr vor allem durch die Ausgabe von Hypothekenpfandbriefen
(30,2 Mrd. Euro) und Öffentlichen Pfandbriefen (65,9 Mrd. Euro).
Aktuell seien Pfandbriefe der Hypothekenbanken in Höhe von gut 660
Mrd. Euro in Umlauf - das sind drei Fünftel aller umlaufenden
Pfandbriefe.
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten - so der
Verbandspräsident - zeigten sich die Vorzüge des Pfandbriefs als safe
haven für die Investoren. Der Pfandbrief sei das größte Segment des
deutschen Rentenmarktes. Auch in Europa sei der Pfandbriefmarkt der
größte Bondmarkt, weltweit stünde er an sechster Stelle.
Bedeutende Marktanteile
Nicht nur was den Pfandbrief anlangt, auch in ihren sonstigen
Kerngeschäftsfeldern könnten die Hypothekenbanken beachtliche
Marktanteile vorweisen. So seien die Hypothekenbanken mit einem
Marktanteil von 22,5% nach den Sparkassen der wichtigste
Wohnungsfinanzierer in Deutschland. Im Gewerbekreditgeschäft liege
der Marktanteil bei 45,1% und bei der Kreditvergabe an inländische
öffentliche Haushalte würden die Hypothekenbanken mit einem Anteil
von 55% dominieren.
V E R B A N D  D E U T S C H E R  H Y P O T H E K E N B A N K E N
Pressearbeit:
Franz-Josef Arndt, Tel.: (0 30) 2 09 15 - 3 10
E-Mail:  arndt@hypverband.de
Dr. Helga Bender, Tel.: (0 30) 2 09 15 - 3 30
E-Mail:  bender@hypverband.de
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10117 Berlin                  
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Fax: (0 30) 2 09 15 - 1 01    
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