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Europäisches Grundbuchportal EULIS bringt Schnelligkeit und Entbürokratisierung - Louis Hagen (vdp): "Deutschland sollte sich anschließen."

Berlin (ots)

Grundbuchbehörden aus sieben europäischen Ländern
(Schweden, Norwegen, Litauen, Finnland, Österreich, Niederlande und 
Teile von Großbritannien) haben vor fünf Jahren ein Konsortium 
gebildet, um gemeinsam den European Union Land Information Service 
EULIS ins Leben zu rufen. Seit November 2006 haben professionelle 
Nutzer aller beteiligten Länder über einen Mausklick Zugang zu den 
elektronischen Grundbuch- und Katasterdaten ihres Landes und über 
wenige weitere Klicks zu den Informationen aller anderen beteiligten 
Länder. Das beschleunigt notarielle und Darlehensvergabe-Prozesse, 
insbesondere bei grenzüberschreitenden Transaktionen, enorm: der 
europäische Binnenmarkt wird damit auch in diesem Bereich 
verwirklicht.
Das Internet-basierte EULIS-System stellt neben den Grundbuchdaten
Informationen zu den jeweiligen Rechtsordnungen sowie ein Glossar zur
Verfügung. EULIS funktioniert bereits in Schweden, Norwegen, den 
Niederlanden, Litauen, England und Wales. Schottland, Finnland und 
Österreich folgen in den nächsten Monaten. Island, Irland und 
Nordirland haben sich für die Teilnahme entschieden, Italien hat 
seine Absicht bekundet; Spanien prüft die Teilnahme. Mit einer Reihe 
weiterer europäischer Länder werden Gespräche geführt. In dem von der
EU geförderten Projekt EULIS Plus wird die Teilnahme von Polen, 
Tschechien, der Slowakei und Lettlands vorbereitet. Auch der Verband 
deutscher Pfandbriefbanken (vdp) nimmt an diesem Projekt teil: am 24.
und 25. Januar 2007 trafen sich in einem mit Hilfe des vdp 
organisierten Workshops Experten dieser und weiterer Länder und 
trieben dieses Projekt voran. Beispielsweise wurde gezeigt, auf welch
erstaunlich einfache und effektive Weise in anderen europäischen 
Ländern Informationen über die Grundstücke der Nachbarländer 
inzwischen erhältlich sind.
Deutschland ist bisher an EULIS nicht beteiligt. Ein Grund liegt 
darin, dass für das Grundbuch die Bundesländer zuständig sind, für 
die entsprechenden Gesetze aber der Bund. In Deutschland wird zwar 
intensiv an der Elektronisierung des Grundbuchinhaltes gearbeitet, im
Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern besteht aber ein 
erheblicher Rückstand. Mehrere Vertreter von Bundesministerien sowie 
deutscher Notare und Verbände haben jetzt den Workshop genutzt und 
sich darüber informiert, wie das System in der Praxis funktioniert.
"Die Einführung von EULIS auch in Deutschland würde es auch 
deutschen Nutzern ermöglichen, Prozesse zu beschleunigen und 
elektronisch Zugriff auf Grundbuchdaten aus allen Teilen Deutschlands
und aus anderen Ländern zu erhalten.", sagt Louis Hagen, 
Hauptgeschäftsführer des vdp. "Das weitere Fernbleiben Deutschlands 
riskiert Wettbewerbsnachteile und könnte dafür sorgen, dass 
Deutschland nicht im vollen Umfang vom sich entwickelnden 
europäischen Immobilienmarkt profitiert."
Pressekontakte:
Felix Schnellbacher, Tel. 030 20915-380
E-Mail:  schnellbacher@pfandbrief.de
Andreas Luckow, Tel. 030 20915-250
E-Mail:  luckow@pfandbrief.de

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