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Klimawandel stresst den Wald
Nachhaltige Waldbewirtschaftung der beste Weg, um Wälder zu schützen und ihre Leistungsfähigkeit für den Naturhaushalt zu erhalten

Bonn (ots)

Das sich ändernde Klima hat zunehmenden Einfluss auf
die Vitalität von Bäumen und die Stabilität von Waldökosystemen. 
Darauf weist die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) 
in Bonn anlässlich des diesjährigen "Tag des Baumes" am 25. April 
hin.
Nach Angaben der FNL können die Folgen der Klimaveränderung sich 
grundsätzlich sowohl positiv als auch negativ auf die 
Massenvermehrung von Waldschädlingen auswirken. Feuchte und milde 
Winter führen danach häufig zu einem schädigenden Pilzbefall der am 
Boden überwinternden Insekten und Schädlinge und verhindern damit 
langfristig ihre Ausbreitung. Sind die Sommer hingegen warm und 
trocken, fördert dies eher ihre Verbreitung.
Sicher ist: Vor allem mehrere trockene, warme Sommer 
hintereinander können zu einer beträchtlichen Belastung mit Insekten 
führen. Dies könnte auch in diesem Jahr der Fall sein: Denn durch den
Orkan "Kyrill" liegt noch viel Bruchholz in den heimischen Wäldern. 
Für wärmeliebende Schädlinge - wie zum Beispiel den Borkenkäfer - 
bietet diese Situation derzeit beste Lebensbedingungen. Er befällt 
mit Vorliebe zunächst liegendes, totes Holz - dann aber auch die noch
stehenden Bäume. Bleibt es weiterhin so warm und trocken, kann es 
durchaus zu einer Borkenkäferplage und beträchtlichen Schäden kommen.
Ein steigender Borkenkäferbefall kann nur durch rechtzeitigen 
Einschlag befallener Bäume einigermaßen eingedämmt werden. Im 
Allgemeinen gilt: Geraten Bäume unter Trockenstress, steigt ihre 
Empfindlichkeit gegenüber Luftschadstoffen oder Schädlingen. Sie sind
eher angreifbar und haben den möglicherweise massenweise auftretenden
Schädlingen nur wenig entgegenzusetzen. Vor allem die Häufung von 
extremen Witterungsverläufen über mehrere Jahre - wie zum Beispiel 
von mehreren trockenen Sommern hintereinander - setzt den Bäumen zu, 
da sie sich nur langsam regenerieren können.
Die beste Strategie, um Waldbestände und Bäume dauerhaft zu 
schützen und vital zu halten, ist nach Auffassung der FNL daher eine 
standortgemäße, nachhaltige Waldbewirtschaftung. Zu den wichtigsten 
Zielen dieses Systems zählen - in unseren Breiten - insbesondere ein 
eher laubbaumreicher, den natürlichen Bedingungen angepasster 
Bestand. Wichtig sind außerdem die Förderung der natürlichen 
Verjüngung der Bestände, die Förderung von Waldrändern und die 
Vermeidung von Kahlschlägen.
Manchmal hilft aber selbst diese Strategie nicht: Steigen nämlich 
die Temperaturen, wandern zunehmend südländische Arten nach 
Deutschland ein, die hier normalerweise nicht vorkommen und die hier 
in der Regel keine natürlichen Feinde haben. Ein Beispiel ist die 
Kastanienminiermotte, die aus Südeuropa eingewandert ist: Seit den 
90er Jahren verursacht sie auch in Deutschland starke Schäden an 
Rosskastanien - bis zum Verlust aller Blätter eines Baums. Die 
Symptome sind regelmäßig in vielen Parks, Alleen und Gärten zu 
beobachten. Das zurzeit wichtigste Gegenmittel ist einfach, 
umweltfreundlich, aber leider recht aufwendig - das Einsammeln aller 
Blätter und ihre Beseitigung. Sorgfältiges Laubsammeln reduziert dann
aber den Befall im nächsten Jahr deutlich.
Verantwortlich: Dr. Jürgen Fröhling

Pressekontakt:

Jutta Winkels
Tel. 0228-97993-34
j.winkels@fnl.de

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